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Nachricht vom 14.11.2017
Kultur
Mitmachausstellung zum Projekt Armut in Asbach eröffnet
Am Abend des Martinstags wurde mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Laurentius Asbach die Mitmachausstellung Armut eröffnet. Zelebrant des Gottesdienstes war der Kreisjugendseelsorger Pfarrer Thomas Taxacher aus Siegburg. Er ging in seiner Predigt auf die vielfältigen Formen der Armut ein. Die schlimmste Form der Armut sei für den Menschen die Einsamkeit, einfach unbeachtet und übersehen zu werden, so der Pfarrer.
Von links nach rechts: Künstlerin Jana Merkens, Diakon Stephan Schwarz, KJA-Geschäftsführer Rainer Braun-Paffhausen, Pfarrer Heiner Gather, PGR-Vorsitzender Peter Muß, Jugendseelsorger Thomas Taxacher vor einem Ausstellungsobjekt. Fotos: PrivatAsbach. Er verwies auch auf das heilsame Wirken von Mutter Theresa. Sie habe sich uneigennützig den Menschen am Rand der Gesellschaft angenommen und ihnen geholfen. Der Geistliche blickte auch auf die Bedeutung der Ausstellung. Er rief zum Ansehen der Kunstwerke und auch zum aktiven Mitmachen auf. Zum Schluss des Gottesdienstes begrüßte der Pfarrgemeinderatsvorsitzende des Seelsorgebereichs Rheinischer Westerwald, Peter Muß, die Gottesdienstbesucher und besonders die aus Essen angereiste Künstlerin Jana Merkens, den Pfarrverweser Heiner Gather, Pfarrvikar Burkard Möller und den Geschäftsführer der Katholischen Jugendagentur Bonn (KJA), Rainer Braun-Paffhausen. Er dankte allen, die an der Organisation und Gestaltung der Ausstellung mitwirken. Veranstalter ist der Caritas-Ausschuß des Pfarrgemeinderates und die Ehrensteiner Armenstiftung.

Die Idee, die Ausstellung in Asbach durchzuführen, hatte Diakon Stephan Schwarz, Leiter des
Familienzentrums. Da er längere Zeit auf einer Wallfahrt nach Assisi unterwegs war, übernahm Anna Balensiefen vielfältige Arbeiten in der Organisation. Sie erhielt als Dankeschön einen Blumenstrauß. Die Mitmachausstellung wurde gemeinsam von der Künstlerin Jana Merkens und der KJA Bonn konzipiert. Rainer Braun-Paffhausen betonte in seiner Ansprache, dass er sich freue, dass die Ausstellung in der Pfarrkirche in Asbach stattfinde und es ihm ein Herzensanliegen sei, diese offiziell zu eröffnen, da er eine besondere Beziehung zu dieser Kirche habe. Seine Ehefrau stamme aus Drinhausen und die Hochzeit und die Taufe des Sohnes seien in dem Gotteshaus gefeiert worden. Jana Merkens (27 Jahre alt) stellte sich und die Ausstellungsobjekte danach im Interview mit Pfarrer Thomas Taxacher vor. Die gebürtige Beckumerin mit amerikanischem High-Schoolabschluß und Fine Arts-Studium an der Academy of Art University San Francisco, hat auch in Münster und Bonn studiert.

Zurzeit studiert sie an der Uni Duisburg-Essen im Master Kunst-Pädagogik. Sie gestaltet neben Gemälden und Zeichnung auch Skulpturen und Logos. Die Ausstellung setzt sich aus mehreren Werkreihen zusammen. Es werden "Die Gesichter von Hartz IV und die Schattenseite von einem Leben in Hartz IV" mit Zimmereinsichten und die Obdachlosigkeit mit ihren Schattenseiten Alkohol- und Drogensucht und Nahrungssuche und die Bettel-Mafia thematisiert. Die Künstlerin regt mit ihren Arbeiten zum Nachdenken an und kritisiert auch das Schubladen-Denken der Gesellschaft. Um eigene Erfahrungen in ihr Projekt einfließen zu lassen, hat sie auch selbst zeitweise auf der Straße
gelebt. Auch an Frau Merkens wurde ein Blumenstrauß überreicht und nach dem Gottesdienst verteilten die Ministranten in der Messfeier gesegnete Wechmänner.

Die Ausstellung "Armut" wird in den nächsten Tagen auch von Schulklassen der Realschulen in Asbach und Neustadt und des Gymnasiums Neustadt, sowie unter anderem auch von Kindergartenleiterinnen besucht werden. Alle Interessierten können die Arbeiten von Jana Merkens kennenlernen und sich Gedanken machen, was jeder für ein gutes und gelingendes Leben benötigt. Außerdem bietet sich die Möglichkeit, Informationen zum Thema "Armut" zu erhalten und selbst aktiv zu werden. Öffnungszeiten sind am Samstag, 18. und 25. November von 17 bis 18 Uhr (Möglichkeit zur Führung ab 19.30 Uhr), am Sonntag, 19. November von 16.30 bis 18 Uhr, sowie am Dienstag, 21. November von 17 bis 18.30 Uhr. An den Sonntagen und am Dienstag sind Führungen an den Nachmittagen nach Anmeldung im Pastoralbüro möglich (02683-43336). Hingewiesen wird auch auf die Messfeier am Samstag, 18. November, 18.30 Uhr zum Thema Armut mit dem Asbacher Kirchenchor, die Abschlussmesse am Sonntag, 26.November um 18 Uhr mit Jugendseelsorger Pfarrer Taxacher und die Veranstaltung "Kirche und Kino im Cine5" mit dem Film : Bob der Streuner und anschließenden Podiumsdiskussion zur Ausstellung und zum Film am Donnerstag, 23. November um 18 Uhr.
     
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