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Nachricht vom 03.11.2017
Region
Frauenmesse „Ladies first“ in Kurtscheid
Der Titel: „Die Messe für Frauen die Maßstäbe setzen“ weckte hohe Erwartungen, leider wurden die Frauenbedürfnisse wieder einmal auf Kosmetik, Küche, Kinder und ein gemütliches Heim reduziert. Es scheinen die Bedürfnisse der Männer zu sein, die durch Frauen erfüllt werden sollen.
In der Wiedhöhenhalle wurden interessierte Frauen und Männer beraten, verwöhnt und zum Kauf animiert. Fotos: Helmi Tischler-VenterKurtscheid. Dass Frauen ihren Mann stehen müssen, haben die Hilfskräfte erkannt, die fleißig Werbung machten für Frauen in den Reihen von Feuerwehr, Sanitätsdienst und Polizei. Nur einige wenige Männer wagten sich in die Wiedhöhenhalle zu den vielen Frauen. Sie mögen sich zwischen Kosmetik, Schmuck und Strickmützen deplatziert vorgekommen sein. Bei der Verkostung von Likör, Fruchtwein und Gebäck fanden sie sich wieder kompetent.

Gebäck gab es in winzigen Gugelhupfvarianten und großen Stücken am reichhaltigen Kuchenbüffet. Neuartiges Küchenzubehör fand sowohl männliche als weibliche Interessenten. An alle Besucher richtete sich der Informationsstand des NABU Rengsdorf, der für Naturerlebnisse und Kräuterwanderungen warb. Die freundlichen Damen verteilten Kostproben des überaus schmackhaften Apfelsafts aus den vereinseigenen Streuobstwiesen. Der nächste Genuss wartete am Stand gleich gegenüber, an dem geschickte Hände Nackenmassagen durchführten. Proben von Heilmitteln und Kosmetika wurden großzügig verteilt.

Schön herbstlich oder auch bereits weihnachtlich dekorierte Stände zogen die Blicke auf sich. Professionell erstellte „Selfies“ wurden angeboten neben pädagogisch wertvollen Adventskalendertütchen plus gratis Erziehungsratschlägen.

Das kostenlose Seminar- und Vortragsprogramm wurde von vielen Besucherinnen gern genutzt. Es umfasste wirklich weibliche Themen wie „Alternative Therapien für die Gesundheit der Frau“ und „Schmerz lass nach – der Arthrose-Irrtum als auch allgemeine Themen wie „Schnupperkurs Yoga“, „1. Hilfe bei Hund und Katze“ oder „Mit der Feldenkreis-Methode zu neuer Beweglichkeit“. Kurzfristig in das Programm aufgenommen wurde ein scheinbar widersprüchlicher „Gong-Meditations-Workshop“.

Das Frauenbild, das Zeitschriften verbreiten, sollte nicht durch eine Frauenmesse gefestigt werden, Fraueninteressen sind wesentlich vielseitiger, abseits von Mode und Schönheit. Das ermöglicht erhebliche Steigerung in Richtung umgesetzter Gleichstellung im Fall einer Wiederholung der Veranstaltung. htv
       
       
       
       
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