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Nachricht vom 29.05.2017
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Malu Dreyer informiert sich über Industrie4.0@school
Die Ministerpräsidentin Malu Dreyer war am Montag, den 29. Mai zu Gast in der David-Roentgen-Schule, um sich über das Projekt „Industrie4.0@school“ zu informieren. Das Projekt hat mittlerweile für bundesweites Aufsehen gesorgt. Die Schüler waren auch schon drei Mal auf der Hannover Messe und haben ihr Werk der breiten Öffentlichkeit vorgestellt.
Malu Dreyer lässt sich detailliert das Projekt und die Maschine erklären. Fotos: Wolfgang Tischler Neuwied. Die Digitalisierung prägt zunehmend und immer schneller unseren Alltag und auch die Industrie. Dies haben die Schule und Rasselstein veranlasst sich intensiv mit dem Thema zu befassen. Es ergeben sich daraus viele Fragen, deren Antworten nicht einfach sind. Zum Beispiel: „Was bedeutet Industrie 4.0 für die Schüler von heute und morgen?“ oder „Was kann eine berufsbildende Schule dazu beitragen, die Schüler vorzubereiten und so die Chance auf einen guten Job zu erhöhen und dem Fachkräftemangel entgegen zu steuern?“

Im Rahmen des „Bündnis Zukunft der Industrie“ unter der Schirmherrschaft des Bundeswirtschaftsministeriums arbeitet die David-Roentgen-Schule zusammen mit Rasselstein an der Modernisierung der Bildungslandschaft mit. Dass man in Neuwied erfolgreich ist, zeigt, dass die Schule mit dem Medienkonzept den Weiterbildungspreis des Landes Rheinland-Pfalz im letzten Jahr gewann.

Das Schülerprojekt „Industrie4.0@school“ ist ein interaktives Lernprojekt der David-Roentgen-Schule in Kooperation mit dem Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie. Es bereitet die Mechaniker, Elektroniker und Informatiker auf die Anforderungen der zukünftigen Berufswelt vor. In diesem Projekt lernen die Schüler eine Verbindung zwischen der IT-Welt, der Prozesstechnik und der Leittechnik im Betrieb herzustellen. Gelehrt wird dies durch eine Anlage, welche ein mobiles Ladegerät durch eine CNC-Fräse mit dem eigenen Namen personalisiert.

Die Anlage wurde von den rund 30 Schülern, die in dem Projekt aktiv sind, weitestgehend selbst erstellt und programmiert. Die Ministerpräsidentin war überrascht, dass in diesem Projekt auch eine Reihe von Mädchen involviert sind. Malu Dreyer ist überzeugt, dass sich unser Leben und die Arbeitswelt durch die Digitalisierung total verändern werden. „Sie haben den Vorteil, dass Sie in diese Welt hineingeboren wurden“, sagte Dreyer zu den Schülern.

Die Ministerpräsidentin ließ sich von den Schülern das Projekt im Detail erklären und konnte selbst den Auftrag, in einen Alu-Stick den Namen „Malu“ einzufräsen, erteilen. Sie wollte von den Schülern wissen, ob die Arbeiten am Projekt anders als normaler Unterricht sind? „Es ist die Zusammenarbeit, jeder muss seine Fähigkeiten einbringen“, war die Antwort. „Was hat die Schule davon?“, war eine weitere Frage. „Wir bekommen als Lehrer schon mal auf die Schulter geklopft. Wir spüren die Begeisterung der Schüler, die auch freiwillig am Samstagmorgen kommen, um an dem Projekt zu arbeiten oder um Mitternacht auf der Messe noch am Aufbau arbeiten. Plötzlich können die Schüler Englisch, wenn sie ihr Projekt auf der Messe erklären. Die Schüler arbeiten von selbst und lösen gemeinsam Probleme“, erläuterten die Lehrer.

Die Lehrkräfte wünschten sich von Malu Dreyer, dass die Schulen mehr Fachpersonal erhalten und somit in kleineren Gruppen effektiver arbeiten können. Die langsamen Internetleitungen waren ein Thema und der Wunsch nach besser vernetzten Schulen untereinander war weiterer Punkt. Auch die Bildungsministerin hat angekündigt vorbeischauen zu wollen. (woti)
       
       
     
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