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Nachricht vom 10.04.2017
Region
Feuerwehren im Kreis Neuwied trainierten im Brandcontainer
111 Frauen und Männer der Feuerwehren aus dem Kreis Neuwied trainierten Taktik und richtiges Vorgehen im Innenangriff. Höhepunkt war die praktische Umsetzung im Brandcontainer bei Temperaturen bis zu 700 Grad. Die Atemschutzgeräteträger konnten unter realen Bedingungen üben, um fit für den Ernstfall zu sein. Für einige, die erst kürzlich die Atemschutzausbildung abgeschlossen hatten, war es die erste Begegnung mit einem Feuer.
Eine brennende Gasflasche wird gekühlt und wieder verschlossen. Foto: M. LemgenNeuwied. Im Einsatz ist es wichtig, dass die Handgriffe sitzen und alles routiniert abläuft. „Neben den richtigen Abläufen ist aber auch die Hitze ein Aspekt, den die Teilnehmer bei dieser realistischen Übung kennen lernen sollen“, erklärt Ausbilder Mario Piovesan.

In der Fahrzeughalle der Feuerwehr Neuwied wurde sich ausgerüstet und kontrolliert, ob die Schutzkleidung richtig sitzt und die Atemschutzmaske dicht anliegt. Dann ging es nach einer kurzen Unterweisung in Richtung Brandcontainer. Eine Treppe führte zu einem simulierten Kellerbrand. Am unteren Treppenabsatz war bereits die erste Herausforderung zu meistern: Öffnung der Tür und Rauchgaskühlung. Dies ist nur in Absprache und Teamarbeit möglich. Während der Truppführer die Tür öffnete, musste der Strahlrohrführer mehrere Wasserstöße in die Rauchschicht unter die Decke geben. Sofort wurde die Tür wieder geschlossen. Nach dreimaliger Wiederholung der Rauchgaskühlung wurde in den Brandraum vorgegangen.

Im Inneren warteten weitere Aufgaben auf die Teilnehmer. Ein brennendes Fass musste gelöscht werden, ohne die brennende Flüssigkeit im Raum zu verteilen. Eine brennende Druckgasflasche musste gekühlt und verschlossen werden und beim Öffnen der Klappe eines brennenden Motors schlugen kurzzeitig Flammen gegen den Körper. „Bei der letzten Übung war auch wichtig, dass die Einsatzkräfte lernen ihrer Schutzkleidung zu vertrauen“, erklärte Ausbilder Achim Schneider.

Abschließend wurde das Auge der Einsatzkräfte geschult. Bei einer unvollständigen Verbrennung bilden sich Pyrolysegase, diese sammeln sich unter der Decke. Für die Einsatzkräfte werden sogenannte Feuerzungen sichtbar, ein Anzeichen für die Gefahr einer Rauchgasdurchzündung.

Der Durchlauf dauerte rund 20 Minuten und die Teilnehmer kamen sichtlich erschöpft, aber mit dem guten Gefühl für den Ernstfall richtig vorbereitet zu sein, aus dem Container. Kreisfeuerwehrinspekteur Werner Böcking dankte den Ausbildern sowie allen Unterstützern und resümierte: „Ich bin froh, dass wir den Einsatzkräften jedes Jahr eine solche Möglichkeit bieten können sich auf den Ernstfall vorzubereiten“.
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