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Nachricht vom 08.03.2017
Region
SPD und FDP: Kein Wohnmobil-Stellplatz ohne Gesamtkonzept

Parkplätze für Wohnmobile in Dierdorf werden nicht als vordringlich angesehen. SPD- und FDP-Fraktion im Stadtrat trafen sich mit Vertretern der betroffenen Vereine. Zur aktuellen Diskussion über den Bau eines Wohnmobilstellplatzes auf dem Gelände des ehemaligen Dierdorfer Fußballplatzes am Hallenbad „Aquafit" nehmen die Stadtratsfraktionen von SPD und FDP wie folgt Stellung.
Am ehemaligen Sportplatz am Hallenbad sollen Wohnmobilstellplätze entstehen. Foto: Wolfgang TischlerDierdorf. „Grundsätzlich lehnen wir die Idee von Stadtbürgermeister Thomas Vis sowie der CDU- und der FWG-Fraktion, Wohnmobilstellplätze auf dem Rasengelände am Hallenbad zu bauen nicht ab. Wir bestehen aber darauf, dass dieses Projekt nur angegangen werden darf, wenn es in ein umfassendes Gestaltungs- und Nutzungskonzept für das gesamte Areal – von der Schlossweiher-Insel mit dem Minigolfplatz, den Parkflächen davor, dem Schlossweiher selbst und den Flächen bis zum Schützenhaus und Hallenbad – einbezogen wird. SPD und FDP hatten sich im Stadtrat gegen ein Großprojekt mit 32 Wohnmobilstellplätzen ausgesprochen und eine Reduzierung auf eine kleinere Lösung mit maximal sieben Stellplätzen durchgesetzt.

Um zu erfahren, wie die im und am Schlosspark aktiven Vereine zu dem Wohnmobil-Vorhaben stehen, hatte die SPD-Stadtratsfraktion außerdem die Vertreter dieser Vereine kurzfristig zu einem Ortstermin eingeladen. Anwesend waren der Verkehrs- und Verschönerungsverein, der Angelsportverein, der Schützenverein, die Kirmesgesellschaft und der Tennisclub. Bei diesem Treffen mit Begehung des gesamten Areals haben die Vertreter dieser Vereine auf die gravierenden Mängel und Defizite an den vorhandenen Einrichtungen hingewiesen. Es herrschte Einigkeit, dass auf dem gesamten Gelände und an den vorhandenen Angeboten ein erheblicher Sanierungs- und Reparaturbedarf besteht, welcher von den Vereinen alleine nicht zu bewältigen ist. Die Vereine hätten sich hierfür in der Vergangenheit mehr Unterstützung von der Stadt gewünscht.

Alle Beteiligten waren sich einig, dass zunächst die vorhandene Substanz gerettet werden muss, bevor viel Geld in neue Projekte investiert wird. Dringender Handlungsbedarf besteht zum Beispiel auf dem Minigolfplatz mit zum Teil nicht mehr bespielbaren Bahnen, an der Parkbeleuchtung mit komplett zerstörten Laternen, dem biologisch nahezu toten Fischweiher sowie zwei den Holzbach überquerenden Brücken in sehr marodem Zustand.

Bisher sahen sich SPD- und FDP-Fraktion im Dierdorfer Stadtrat nicht in der Lage, über einen Wohnmobilstellplatz abzustimmen, weil die Antragsteller – Stadtbürgermeister, CDU- und FWG-Fraktion – die Kosten nicht beziffern konnten, weil kein Gesamtkonzept für das Schlossweihergelände entwickelt wurde und weil die Stadt Dierdorf bis heute nicht im Ansatz dargelegt hat, wie sie sich die touristische Vermarktung der Region vorstellt.

Wenn die Stadt Dierdorf in den Genuss von Fördermitteln aus dem europäischen Leader-Projekt kommen will, soll sie, so fordern es die Fraktionen von SPD und FDP im Stadtrat, sich auch an die Grundsätze der Leader-Richtlinien halten und Anregungen und Wünsche aus der Bevölkerung in die Planungen einfließen zu lassen. Dies ist wichtig, um die nötige Akzeptanz der vorgesehenen Maßnahmen zu erreichen. Auch dies ist bisher nicht erfolgt.“
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