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Nachricht vom 25.09.2016
Region
Jäger im Hegering Dierdorf bringen Wildwarnreflektoren an
Seit geraumer Zeit sieht man im Kreis Neuwied an immer mehr Leitpfosten kleine blaue Markierungen. Diese sind an der Rückseite der Leitpfosten und damit zur Wald-, Wiesen- und Feldseite angebracht. Dabei handelt es sich um sogenannte Wildwarnreflektoren, die durch die Jägerschaft in Eigenregie angebracht werden, um die Verkehrsteilnehmer vor Unfällen mit Wildtieren zu schützen.
Foto: PrivatNeuwied. Dabei macht man sich die Tatsache zunutze, dass die Farbe Blau von Wildtieren besonders intensiv wahrgenommen wird, was daran liegen könnte, dass die Farbe so in der Natur nicht vorkommt. Der Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz und die Straßenverkehrsbehörden unterstützen die Initiative der Jägerschaft mit der Zulassung geeigneter Reflektoren und der Erlaubnis, diese an den Leitpfosten anzubringen. Die Kosten für die Beschaffung der Reflektoren werden dabei gänzlich von der Jägerschaft getragen. So wurden jetzt an markanten Stellen im Hegering Dierdorf rund 500 Reflektoren angebracht.

„Die Jäger im Hegering schützen mit dieser Maßnahme nicht nur das Wild, sondern tragen auch dazu bei, Verkehrsunfälle zu vermeiden!“ so Hegeringleiter Bodo Aller, der gemeinsam mit Kreisjagdmeister Kurt Milad die Initiative zu dieser Aktion im Hegering ergriffen hatte. „Nach vorliegenden Erfahrungen aus anderen Kreisen, ist die Zahl der Wildunfälle um bis zu 50% zurückgegangen!“ ergänzt Kurt Milad, der sich von dieser Aktion mehr als überzeugt zeigt. Und Michael Proca, Vorsitzender Kreisgruppe Neuwied, rät den Autofahrern „Trotzdem gilt für Autofahrer besonders nachts in den Waldbereichen mit angepasster Geschwindigkeit zu fahren. Hat ein Reh die Straße bereits betreten, dann nützen auch die Reflektoren nichts mehr! Mit dem richtigen Verhalten können Autofahrer selbst Wildunfälle vermeiden. Die wichtigste Regel ist, die Geschwindigkeit den Gegebenheiten anzupassen. Denn wer mit 80 statt mit 100 Stundenkilometern unterwegs ist, hat bereits einen 25 Meter kürzeren Bremsweg!“.

Vom Landesjagdverband Rheinland-Pfalz kommt die Empfehlung, wechseln Wildtiere über die Straße, sollte der Fahrzeugführer das Licht abblenden, hupen und bremsen – unter keinen Umständen versuchen, auszuweichen. Ist es trotz aller Vorsicht zu einem Wildunfall gekommen, sollte der Autofahrer die Unfallstelle sichern und umgehend die Polizei verständigen. Ist das Wildtier noch am Leben, so verständigen die Ordnungshüter den zuständigen Jäger, damit dieser das Tier von seinen Leiden erlöst. Keinesfalls darf ein verendetes Tier in das eigene Auto „eingepackt“ werden, denn das wäre Jagdwilderei.
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