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Nachricht vom 01.08.2016
Region
Flusskrebssterben im Fockenbach in Niederbreitbach
Anwohner am Fockenbach in Niederbreitbach haben in der vergangenen Woche dutzende tote Signal- und Kamberkrebse gefunden, die am Ufer und im ruhigen Wasser lagen. Die beiden Flusskrebsarten sind zwar nicht ursprünglich im Fockenbach beheimatet, sondern stammen aus Nordamerika, haben sogar die heimischen Arten Edel- und Steinkrebs verdrängt. Das massenhafte Sterben lässt aber befürchten, dass auch andere Arten betroffen sind.
Foto: KreisverwaltungNiederbreitbach. Mitglieder des NABU Waldbreitbach hatten die Kreisverwaltung Neuwied informiert und waren darüber hinaus dem Krebssterben selbst auf den Grund gegangen. Die Naturschützer konnten tote Krebse nur in der Ortslage auf einer Länge von rund 600 Metern bis zur Mündung finden, weiter oben leben die Tiere. Und Fische scheinen überhaupt nicht betroffen zu sein.

Die untere Wasserbehörde der Kreisverwaltung Neuwied konnte keine toten Krebse mehr untersuchen lassen, weil deren Kadaver bereits zu stark verwest waren. Ob die Untersuchung der entnommenen Sedimentproben nähere Erkenntnisse bringt, ist noch unklar. Immerhin konnte bei einer Untersuchung der Kleinlebewesen im Bachbett der Ursprung der Verschmutzung eingegrenzt werden: Ein Regenwasserkanal, der die Straße „Plankenwiese“ entwässert und auf Höhe des Kindergartens in den Fockenbach mündet.

Unterhalb dieser Einleitung sind die Kleinlebewesen stark dezimiert und Bachflohkrebse, die wichtige Nährtiere für Fische sind, fehlen ganz. Am Auslauf des Kanals wurden Proben entnommen. Welcher Art die Verschmutzung war, ist noch unklar. Offensichtlich waren aber Krebstiere besonders stark betroffen, und zwar sowohl die recht großen Flusskrebse als auch die winzigen Flohkrebse.

Die Kreisverwaltung Neuwied macht in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass bei einer Trennkanalisation, also einer jeweils eigenen Leitung für Schmutz- und Oberflächenwasser, keine Putz- oder sonstigen Reinigungsabwässer in Straßeneinläufe oder Rinnen eingeleitet werden dürfen. Die Regenkanäle werden nicht über eine Kläranlage geführt sondern leiten ihre Fracht direkt in die Bäche oder Versickerungsanlagen. Ob in einem Ort oder einer Straße das Oberflächenwasser getrennt abfließt, erfahren Bürgerinnen und Bürger bei ihrem Verbandsgemeindewerken.

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