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Nachricht vom 27.04.2016
Region
Wirtschaft nicht nur lernen, sondern leben
„Ich bin beeindruckt von der Begeisterung, mit der die Aktiven der Schülergenossenschaften das Thema Wirtschaft nicht nur lernen, sondern aktiv leben!“ – Wirtschaftsministerin Eveline Lemke und Barbara Mathea vom Schulministerium Rheinland-Pfalz machten sich anlässlich der Auftaktveranstaltung „Schülergenossenschaften in Rheinland-Pfalz“ ein Bild von den Aktivitäten und Möglichkeiten dieser besonderen Unterrichtsform. Gastgeber waren der Rheinisch-Westfälische Genossenschaftsverband (RWGV) und das private Gymnasium „Raiffeisen Campus e.G.“ in Dernbach.
Schülergenossenschaft "Multi-Steps" aus Asbach. Fotos: menzel-online.deDernbach/Westerwald. In Schülergenossenschaften werden realistische Wirtschaftsvorgänge nicht nur durchgespielt, sondern müssen sich im täglichen Unternehmensalltag bewähren. Sie sind damit eine vom herkömmlichen Unterricht abweichende, echte „Schule fürs Leben“. Dass dieses Modell funktioniert, zeigen in der Region Westerwald und Neuwied gleich zwei schon gegründete Genossenschaften: Die Schülergenossenschaft „Multi-Steps“ aus Asbach betreibt ein Schülercafe, eine Catering-Firma und die Kunstschiene „Art-Step“. Sie gründete sich 2014 und wuchs in den vergangenen zwei Jahren von 56 auf heute 83 Mitglieder. 24 aktive Schülerinnen und Schüler der Realschule plus und der FOS Asbach sind in den drei „Steps“, also den Unternehmensbereichen, tätig. Sie werden dabei von drei Lehrern betreut. Marita Sessenhausen, die federführende Betreuerin: „Ich erlebe jeden Tag erneut die Begeisterung, mit der die Schüler an diesem Projekt arbeiten!“

Die jüngste Schülergenossenschaft in der Region ist die „RC Snackbar“ des Raiffeisen Campus in Dernbach. Sie wurde erst im Januar dieses Jahres gegründet und betreibt einen Kiosk mit Verkauf von Pausensnacks am Campus. Hier beteiligen sich 35 Schülerinnen und Schüler aus den Wirtschaftskursen am Projekt. Ihnen stehen zwei Lehrer zur Seite. In der kurzen Zeit ihres Bestehens konnten schon insgesamt 67 Mitglieder für die Genossenschaft gewonnen werden, berichtet Vorstandsvorsitzender Johannes Großmann. Der Gründung der Schülergenossenschaft waren intensive Vorbereitungen vorausgegangen. Durch den Verkauf von Anteilsscheinen an die beteiligten Gründungsmitglieder ist es nun möglich, weitere Investitionen zu tätigen, um das Angebot systematisch zu verbessern. Natürlich können alle Mitglieder der RC-Familie durch den Erwerb von Anteilsscheinen die noch junge Genossenschaft unterstützen.

Über Ziele und Nutzen der Schülergenossenschaften diskutierten anschließend auf dem Podium Ralf W. Barkey, Vorstandsvorsitzender des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes, Michael Bockelmann, Vorstandsvorsitzender des Genossenschaftsverbandes e.V., und Reiner Nolten, Hauptgeschäftsführer des Westdeutschen Handwerkskammertages. Moderiert wurde das Gespräch von Schulleiter Bernhard Meffert. In ihrem Grußwort unterstrich schließlich auch die stellvertretende Ministerpräsidentin und Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung, Eveline Lemke, die Bedeutung des frühzeitigen Heranführens junger Menschen an reale Wirtschaftsabläufe. „Unternehmerisches Denken lernen bedeutet schon früh eine enge Kooperation von Schule und Wirtschaft“, führte sie aus. Das, so Lemke, sei den Initiatoren und Förderern der Schülergenossenschaften in vorbildlicher Weise gelungen. (wmz)
       
 
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