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Nachricht vom 24.06.2015
Region
Mehr Personal in Krankenhäuser gefordert
Das von der Bundesregierung geplante Pflegeförderprogramm soll bis 2018 maximal 7.000 neue Stellen in der Pflege schaffen. Nach Berechnungen der Vereinten Dienstleistungsgesellschaft (ver.di) fehlen aber Deutschlandweit mindestens 70.000 Pflegekräfte und weitere 82.000 Mitarbeiter, um eine gute und sichere Krankenversorgung zu leisten, also insgesamt 162.000 Mitarbeiter.
Demo auch vor dem Krankenhaus Linz/Remagen. Foto: privatKreis Neuwied. Am Mittwoch, den 24.Juni hat ver.di mit einer Protestkette von der Nordsee bis nach Bayern in allen Krankenhäusern auf den Personalmangel aufmerksam gemacht. Der Bedarf an Pflegekräften wurde in vielen Kliniken um 13 Uhr durch das Hochhalten von Schildern mit den Zahlen von 1 – 162000 symbolisiert. Dieser Zeitpunkt war gezielt ausgewählt, da an diesem Tag die Gesundheitsministerkonferenz begann, um den Gesetzentwurf zur Krankenhausreform zu beraten.

Im Kreis Neuwied zeigten sich die Mitarbeiter des Krankenhauses Linz-Remagen, der Kamillus-Klinik Asbach und des Elisabeth-Krankenhauses Neuwied solidarisch. Die von Verdi hochgerechneten Stellen wurden mit Schildern mit Zahlen von zum Beispiel 152511 bis 152556, gleich 46 fehlende Stellen, für das Krankenhaus Remagen-Linz angezeigt. Die Demonstrationen sollten auf die Auswirkungen des Personalmangels hinweisen.

Die Forderungen von Verdi:
Eine gesetzliche Personalbemessung.
Keine weitere Personalverknappung.
Die Einnahmen der Krankenhäuser für Personal müssen auch beim Personal ankommen.
Die Expertenkommission für die Entwicklung einer bedarfsgerechten Personalbemessung muss sofort eingesetzt werden. Ihr Auftrag muss über die Pflege hinausgehen und alle Berufsgruppen erfassen.
Gesetzliche Pausen und Vorschriften zum Gesundheitsschutz sind einzuhalten.
Intensivstationen müssen nach den Standards der Fachgesellschaften besetzt werden. (Eine Pflegekraft für zwei Patienten.)
Krankenhäuser müssen kontinuierlich über ihre Personalausstattung berichten.
Die Länder müssen wieder für eine ausreichende Investitionsförderung sorgen.
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