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Nachricht vom 24.05.2015
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"Romeo und Julia" bei der Theater-AG der Alice-Salomon-Schule
Die Theater-AG der Alice-Salomon-Schule Linz/Neuwied hatte sich in diesem Schuljahr des Schicksals der beiden tragische Verliebten "Romeo und Julia" angenommen und im Mai mit insgesamt drei Aufführungen eine Inszenierung gewagt, die das Klassische mit dem Modernen verbindet.
\"Romeo und Julia\" hielten Einzug in der Alice-Salomon-Schule Linz/Neuwied. Foto: PrivatLinz/Neuwied. Wer kennt sie nicht, die herzzerreißende Tragödie „Romeo und Julia“, die William Shakespeare 1597 veröffentlichte? Wer kennt sie nicht, die beiden Liebenden, die aus zwei verfeindeten Familien stammen und deren Liebe nur im Tode ihre Erfüllung finden kann? Mit nur vier Schauspielern wurde Shakespeares Tragödie zum Leben erweckt, die charismatischen Figuren Engel und Teufel führten dabei die Zuschauer durch die bewegend kurze Zeit, die Romeo und Julia miteinander verbringen durften.

Ging es der Theater-AG im letzten Schuljahr mit Berthold Brecht um die Frage, ob der Mensch eigentlich nur gut sein kann („Der gute Mensch von Neuwied“), so wurde diesmal mit „Romeo und Julia“ das sogenannte Gute mit Shakespeare aus einer anderen Perspektive beleuchtet: Es ging im Theaterstück um die zunächst wenig freudvolle Einsicht, dass das Gute ohne das Böse nicht zu haben ist.

Hoffnungsvoller wird diese Einsicht aber dann, so der Tenor des Stückes, wenn wir versuchen zu verstehen, dass wir ohne das Böse das Gute gar nicht als gut erkennen und schätzen könnten. Oder anders gesagt: Wir brauchen die Erfahrung des Bösen, Schlechten oder Traurigen, um Freude empfinden und wertschätzen zu können.

Das Publikum jedenfalls war von der wagemutigen Inszenierung hellauf begeistert und ist schon sehr gespannt darauf, welches Projekt sich die Theater-AG im nächsten Schuljahr vornimmt.
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