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Nachricht vom 22.04.2014
Region
Tag der erneuerbaren Energie: Kreis hat schon viel erreicht
Ungeachtet der widersprüchlichen Energiewende-Diskussion in Deutschland findet am Samstag, 26. April, der Tag der erneuerbaren Energien statt. Der Landkreis Neuwied möchte einen aktiven Beitrag leisten und beteiligt sich zielorientiert bereits seit Längerem an der Entwicklung und Nutzung von erneuerbaren Energien. So verweisen die Verantwortlichen mit Stolz auf die bisher umgesetzten Maßnahmen.
Die Photovoltaikanlage auf dem Dach des neuen Sozial- und Bürogebäudes mit dem außerschulischen Lernort auf dem Gelände der Mechanisch-Biologischen-Abfallbehandlungsanlage (MBA) in Linkenbach wird etwa 60.000 kWh Strom pro Jahr erzeugen. Das Foto zeigt den 1. Kreisbeigeordneten und Abfallwirtschaftsdezernent Achim Hallerbach (rechts) gemeinsam mit den Referenten Petra Knopp und Stefan Kraus an der Anlage.„Wir sind alle aufgerufen, Energie zu sparen und effizient mit ihr umzugehen. Der Landkreis Neuwied sieht sich hier bereits jetzt schon in einer Vorreiterrolle und Vorbildfunktion", beschreibt es der 1. Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach.

„Wichtig war und ist uns beim Thema Energie- und Ressourceneffizienz", so Hallerbach, "die dezentrale Energiegewinnung sowie die einzelnen Potenziale dahingehend im Bereich der Abfallwirtschaft zu analysieren und aktiv umzusetzen."

Hallerbach verweist auf die eigenen Leistungen der Kreisabfallwirtschaft: Der jährliche Strom- und Erdgasverbrauch der mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage in Linkenbach liege immerhin bei 2.694.000 kWh/a beziehungsweise 357.6000 cbm/a. Der Landkreis Neuwied habe die Zeichen der Zeit schon 2011 erkannt und beteiligte sich mit seinem Abfallwirtschaftsbetrieb als erste Kommune am so genannten EffCheck des Landes Rheinland-Pfalz.

"In diesem Jahr sind wir wieder einen wesentlichen Schritt weiter gekommen", erklärt der 1.Kreisbeigeordnete und zuständige Abfalldezernent Achim Hallerbach. Erst kürzlich berichtete er bei der Veranstaltung der Mittelstandsförderung des Landkreises Neuwied zum Thema "Energie- und Ressourceneffizienz in Unternehmen" in Dierdorf über die Ergebnisse, mit dem die Wettbewerbsfähigkeit der Abfallwirtschaft durch kostensenkende Umweltmaßnahmen gesteigert werden konnte.

So wird derzeit bei der biologischen Behandlungsstufe in der Abfallbehandlungsanlage in Linkenbach kräftig investiert. Das Gesamtinvestitionsvolumen beläuft sich auf rund zwölf Millionen Euro. Dadurch sollen die derzeitigen Energiekosten auf der Deponie von rund einer Million Euro pro Jahr halbiert werden können.

Im Rahmen der Um- und Neubauplanung der MBA in Linkenbach wurde der Ausbau einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Intensivrotte und des Werkstattgebäudes vorgeplant. Bei der Neubauplanung des Sozial- und Verwaltungsgebäude ist eine "Plus Energie Haus"-Bauweise bereits umgesetzt worden.

Alleine diese beiden Ansätze zum zusätzlichen Ausbau der Photovoltaikanlagen führen laut Kreisverwaltung zu weiteren Einsparungen der Energiekosten. Damit aber nicht genug. Bereits seit 2010 ist eine 10.000 Quadratmeter große Photovoltaikanlage auf dem Hallendach der Nachrottehalle in Betrieb. Das neue Sozial- Verwaltungsgebäude erhielt zusätzlich eine Anlage zur Nutzung der Erdwärme "Geothermie", um auch Spitzenverbräuche problemlos abdecken zu können.

Weiterhin stellt sich nach Auffassung der Kreisverwaltung die komplette AEA (Abfallentsorgungsanlage) in Linkenbach als potenzieller Standort für die Windkraft dar, welches durch eine Machbarkeitsstudie bestätigt worden sei. Auch hier gebe es weitere Potenziale zum Klima- und Ressourcenschutz. "Wie man sieht", so Hallerbach, "hat das Thema EffCheck für den Landkreis Neuwied noch lange kein Ende, sondern bietet weiterhin eine Vielzahl von Chancen besser zu werden!"

„Mit diesen Maßnahmen und dem nachhaltigen Umgang mit Rohstoffen und Energieträgern werden sowohl Kostensenkungen als auch nennenswerte CO2-Einsparungen als wichtiger Beitrag zum Klimaschutz erreicht", betont Achim Hallerbach.

„Der besondere Charme des EffChecks besteht aber auch darin, dass sich Dank der hervorragenden Unterstützung unseres gesamten Teams Investitionen rasch durch Spareffekte bezahlbar machen werden. Umweltschutz also, der in kurzer Zeit mehr einbringt als er kostet", ist sich Umwelt und Abfalldezernent Achim Hallerbach sicher.

Bundesweit werden am 26. April zahlreiche Türen von Solar-, Wind- oder Wasserkraftanlagen geöffnet sein, ebenso Bioenergieanlagen, Wärmepumpen, Blockheizkraftwerke und energieeffiziente Häuser. Vorbildliche und abgestimmte Erzeugungs-, Speicher- und Lastmanagementsysteme sollen mehr in die Öffentlichkeit getragen werden, um Nachahmer zu finden.
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