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Nachricht vom 17.12.2013
Region
Schüler beenden VHS Lehrgang Tagespflege erfolgreich
Neuwied. Die Volkshochschule Neuwied hat in den zurückliegenden Wochen 15 Tagesmütter und einen Tagesvater ausgebildet. Am gestrigen Mittwoch (17.12.) gab es die ersehnten Zertifikate aus den Händen der Leiterin der VHS, Jutta Golinski, und dem Abteilungsleiter Karl Oster von der Jugendpflege Neuwied.
Die stolzen Lehrgangsteilnehmer mit ihrem Zertifikat. Foto: Wolfgang TischlerAn die Tagesmütter und -väter werden vielfältige Anforderungen gestellt. Die Aufnahme eines Kindes aus einer anderen Familie in den eigenen Haushalt ist eine anspruchsvolle pädagogische Aufgabe. Dieses fremde Kind im Haus hat Auswirkungen auf die eigene Familie und stellt die Tagespflegenden oft vor unvorhergesehene Situationen und Herausforderungen.

Die Ausbildung bis zur Erlangung des Zertifikates beträgt 160 Stunden. Hinzu kommt noch ein Erste-Hilfe-Kurs speziell für die Physiognomie von Kleinkindern. Einige Voraussetzungen sind zu erfüllen, die vorab geprüft werden. Neben sozialem Engagement und Freude am Umgang mit Kindern, sind die Vorlage eines Gesundheitszeugnisses und eines erweiterten Führungszeugnisses Pflicht. Der Fachdienst des Jugendamtes muss zu einer positiven Einschätzung des Bewerbers kommen.

Sind alle diese Voraussetzungen erfüllt, dann heißt es, fleißig die „Schulbank drücken“. Eine ganze Menge muss gelernt werden, wie zum Beispiel Rechtsfragen, Aspekte der Pädagogik oder die Aspekte der Zusammenarbeit mit den Eltern. Am Ende des Kurses gibt es eine Beurteilung von den einzelnen Kursleitern und eine Abschlussarbeit muss geschrieben werden. Diese Arbeit ist dann einer Prüfungskommission zu präsentieren. Die entscheidet unter Einbeziehung der Beurteilungen, ob das begehrte Zertifikat ausgehändigt wird.

Im aktuell zu Ende gegangenen Kurs haben von 18 anfänglichen Teilnehmern jetzt 16 das Zertifikat erhalten. Sie können sich nun beim Jugendamt um die Zuweisung eines zu betreuenden Kindes bewerben. Bis zum Alter von drei Jahren haben die Eltern die Wahl, ob sie sich für eine Tagespflege oder die Kita entscheiden. „Oft spielt die berufliche Situation für die Entscheidung zu Gunsten der Tagespflege eine Rolle. Die Tagesmütter sind in den Betreuungszeiten flexibler als die Kitas.“, berichtet Karl Oster. Bis zu fünf Kinder kann eine Tagespflegekraft in ihrem Haus aufnehmen. Hier prüft das Jugendamt auch, ob die räumlichen Verhältnisse gegeben sind.

Die Dozenten der VHS für diesen Kurs waren: Jessika Kantz, Jenny Quirnbach, Dr. Astrid Vößing, Andrea Bocklet-Mändli, Carmen Simon Wirges und auch Jutta Golinski (vhs), sowie Ilse Philippsen vom Jugendamt der Stadt Neuwied. Wer sich für eine Ausbildung interessiert, erhält vom Amt für Jugend und Soziales der Stadt Neuwied oder der VHS Auskunft. Wolfgang Tischler
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