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Nachricht vom 23.04.2013
Region
Mast soll Stärke des Windes auf Hönninger Höhe messen
Die Arbeitsgruppe „Windkraft“ stellte in ihrer zweiten Sitzung am Dienstag (23.4.) die Landschaftsbildanalyse der geplanten Windenergieanlagen (WEA) in der Verbandsgemeinde Bad Hönningen vor. Widerstand gegen das Projekt zeichnet sich bisher aus der Dorfgemeinschaft Hähnen ab.
Fotomontage der Sicht auf die geplanten Windenergieanlagen von Langscheid aus. Neben Verbandsbürgermeister Michael Mahlert und den Beigeordneten der Verbandsgemeinde nahmen die Ortsbürgermeister beziehungsweise deren Vertreter an diesem Treffen teil. Elf so genannte WEA-Suchräume nehme die Verbandsgemeinde mit Unterstützung von Experten genauer unter die Lupe. Die möglichen Standorte befinden sich entlang des Frammerich-Weges und Rheinhöhenweges im Waldgebiet unterhalb von Hähnen.

„Wir rechnen allerdings mit dem Bau von sieben bis neun Windkraftanlagen. Die genaue Anzahl hängt aber vom Ergebnis der Windmessung ab“, informierte Mahlert. Der Bauantrag für den Windmessmast wird dieser Tage gestellt. Die Kosten für diesen Mast in Höhe von 145.000 Euro werde die Süwag übernehmen. „Wenn ein anderer Energieversorger das Projekt übernimmt, wird die Süwag ihm diese Kosten in Rechnung stellen. So ist es vereinbart“, ließ Mahlert wissen.

Der Windmast soll am oberen Ende des Frammerichweges errichtet werden und ein Jahr lang die Windgeschwindigkeiten aufzeichnen.

Wie sich die geplanten, rund 200 Meter hohen Windräder visuell auf die Region auswirken, haben die Landschaftsarchitekten Gutschker-Dongus (Odernheim/Glan) für die Verwaltung untersucht. Bauamtsleiter Achim Braasch zeigte die gelieferten Landschaftsaufnahmen mit den maßstabsgerecht einmontierten Windkraftanlagen.

Die acht verschiedenen Standorte im Umkreis von bis zu zehn Kilometer zeigten eine mehr oder weniger gute Sicht auf die WEA, wobei die Langscheider und Waldbreitbacher Franziskanerinnen hier fast uneingeschränkte Sicht haben dürften.

Winfried Lotzmann machte auf den Aspekt der Verspargelung aufmerksam. „Die Befürchtung existiert, dass noch mehr Anlagen dazu kommen“, so Lotzmann. Doch Mahlert entgegnete: „Die Gefahr sehe ich nicht, weil wir in der Umgebung Ausschlussgebiete durch die zu schützenden Tierarten haben“.

Mahlert hat kürzlich mit der Dorfgemeinschaft Hähnen ein Gespräch geführt. Auf Grund des - mehr als gesetzlich geforderten - Abstandes zu ihren Häusern seien sie generell gegen das Projekt. „Ich bin dafür, dass wir die Menschen aus Hähnen mit dem Arbeitskreis zusammenführen, damit er ihren Bedenken Gehör schenkt“, schlug Mahlert vor.

Generelle Aspekte wie mögliche Einschränkungen für den Fremdenverkehr oder des Waldes als Wandergebiet wurden ebenfalls im Arbeitskreis besprochen. Im Laufe der Veranstaltung betonte Mahlert mehrmals, wie wichtig die Kommunikation mit den Bürgern sei, deshalb die Öffentlichkeitsoffensive: „Ich will auch mit Vereinen und Verbänden in Kontakt treten und sie mit in die Planung einbeziehen.“

Die Landschaftsbildanalyse soll Ende April noch ins Netz gestellt werden. Neben der FFH-Verträglichkeitsprüfung steht als nächstes der Antrag auf Befreiung der Naturparkverordnung an. Als weiterer Schritt werden die Bedenken und Anregungen der Träger öffentlicher Belange im Zusammenhang mit der Landschaftsanalyse abgewägt. (mo)

Eine Karte mit dem Radius, bis wohin man die Windräder sieht, öffnet sich hier.
Hier sehen Sie Fotomontagen der Windräder von verschiedenen Standpunkten der Region aus.
       
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