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Nachricht vom 24.09.2012
Region
Schick in Schale – Wissenswertes über Kartoffeln
Sehr gesund sei die Kartoffel, erklärte die Vorsitzende von Arche Wyda, Mora Knoepfler, in einem Workshop. Viele Geschichtchen, Weisheiten und Sprüche um die Knollen gibt es – und in ihrem Ursprungsland wurden die Kartoffeln dem Inkagott Axomana zugewiesen.
Dreifarbiger Kartoffelsalat sieht schon lecker aus. Fotos: Claudia Heinrich-BörderKurtscheid/Escherwiese. Artenvielfalt liegt den Mitgliedern von Arche Wyda e. V. am Herzen. Beim Kartoffelworkshop „Schick in Schale“ vergangenen Samstag lag sie auch in Form von bunt gewürfelten Kartoffeln auf den Tellern der Teilnehmer. Mora Knoepfler hatte zur Verkostung verschiedener Sorten eingeladen, kompaktes Rundumwissen um die tolle Knolle war inklusive.

Die Begegnung mit der Erdfrucht war für die Teilnehmer zunächst ein „Blind-Date“, denn erst nach jeweiliger Verkostung wurde die Sorte bekannt gegeben. Erst einmal hieß es mit den Sinnen erfahren und genießen – dann auswerten. Kriterien wie Aussehen, Geruch, Farben, Konsistenz, Geschmack, sowie der wichtigste Punkt: „gefällt und schmeckt mir diese Sorte?“ wurden sorgsam hinterfragt. Da sind die Geschmäcker ganz verschieden.

Während der eine die lilafarbene „Violetta“ für Kartoffelsalate, Püree und lila Überraschungen bevorzugt, liebt eine andere die französische wilde Feinschmeckerkartoffel „Laratte“, die wegen ihre möglichen zeitigen Ernte und als Kombinationskartoffel zum Spargel in Frankreich auch „Asparge“ genannt wird. „Nur gut Fingerdick ist sie eine Plage bei der Ernte und ein Genuss auf dem Teller“, schmunzelte Mora Knoepfler.

Die Kartoffel ist eines der wenigen Nahrungsmittel, das bekannt dafür ist, keine Allergien auszulösen. Heilsam für die Verdauung sei sie auch. So sagte Mathias Claudius: „Die Kartoffel ist ein Magenpflaster“. Voll mit z. B. Vitamin B und E, Calcium und Phosphor stecke sie und schlank hält sie auch.

In diesem Jahr jedoch machte der vielerorts anhaltende und flächendeckende Regen in der Wachstumsphase ab Mai den „Erdäpfeln“ zu schaffen. Krautfäule, ein Pilz, zog beginnend von der Pfalz bis in den Norden über die Kartoffelanbaugebiete. „Das ist kein Grund zur Panik“, so Mora Knoepfler. „Es ist ein Volksmärchen, dass man die befallenen Kartoffeln sofort aus der Erde holen muss.“ Vielmehr können die Knollen auch nach Absterben des Krautes in der Erde bleiben. Die Knollenfäule, die der Krautfäule folgen kann, beginne nur bei immer weiter anhaltendem, starkem Regen.

Beim Rundgang über das Gelände konnten die interessierten Teilnehmer noch allerhand über Fruchtfolge, kartoffelspezifische Gründüngung und Bodenvorbereitung für das nächste Jahr erfahren.

Wer mehr über Arche Wyda e. V. und biologisches Gärtnern im Einklang mit der Natur wissen will, kann unter www.arche-wyda.de sich informieren. Claudia Heinrich-Börder
       
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