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| Nachricht vom 26.12.2025 |
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| Rheinland-Pfalz |
| Deutscher Weinbau in der Krise: Historische Herausforderungen für Winzer |
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| Der deutsche Weinbau steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen. Trotz einer qualitativ herausragenden Ernte im Jahr 2025 leidet die Branche unter finanziellen Schwierigkeiten. Ein Bericht des Deutschen Bauernverbands gibt Einblicke in die Ursachen und Auswirkungen der aktuellen Lage. |
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Berlin. Der Deutsche Weinbau befindet sich nach Angaben des Deutschen Bauernverbands in einer historischen Krise. Während die Qualität der Ernte 2025 als außergewöhnlich gut beschrieben wird, sind die wirtschaftlichen Bedingungen für die Winzer besorgniserregend. Fassweinpreise von lediglich 40 bis 60 Cent pro Liter liegen deutlich unter den Produktionskosten von etwa 1,20 Euro.
Bauernpräsident Joachim Rukwied warnt vor erheblichen Verlusten an Rebflächen aufgrund der schlechten Marktlage. Der Marktanteil deutscher Weine im Inland sei auf 41 Prozent gesunken. Zusätzlich sei der Export durch Zölle der USA als wichtigstem Absatzmarkt für deutschen Wein belastet worden.
Niedrigste Erntemenge seit 2010
Die Erntemenge 2025 betrug 7,3 Millionen Hektoliter und lag damit 16 Prozent unter dem Zehnjahresschnitt. Dies stellt die niedrigste Erntemenge seit 2010 dar. Besonders betroffen sind große Anbaugebiete wie Rheinhessen, Pfalz, Baden und Württemberg mit Mengeneinbußen von bis zu 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Gegensatz dazu konnten Regionen wie Mosel, Sachsen und Saale-Unstrut nach dem Frostjahr 2024 deutliche Zuwächse verzeichnen.
Strukturelle Probleme verschärfen die Situation zusätzlich. Saisonarbeitskräfte sind schwer zu finden, und steigende Lohnkosten übersteigen vielerorts die erzielbaren Erlöse. Der höhere Mindestlohn stellt eine zusätzliche Belastung dar, insbesondere für Betriebe mit Flächen in Steillagen, wo die Bewirtschaftung kaum mechanisiert werden kann.
Angesichts dieser Herausforderungen appelliert Bauernpräsident Rukwied an die Verbraucher, mehr heimischen Wein zu konsumieren. "Ich appelliere an die Verbraucherinnen und Verbraucher: Trinkt mehr deutschen Wein", sagte er der "Rheinischen Post". Die angebotenen Qualitäten könnten problemlos mit internationalen Weinen mithalten. (dpa/bearbeitet durch Red) |
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| Nachricht vom 26.12.2025 |
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