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| Pressemitteilung vom 17.12.2025 |
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| Rheinland-Pfalz |
| Weihnachten in Sicherheit: SOLWODI gibt Frauen Schutz und Hoffnung |
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| Wenn Gewalt den Alltag prägt, ist ein friedliches Weihnachtsfest keine Selbstverständlichkeit. Die Frauenrechtsorganisation SOLWODI fordert Solidarität mit Frauen und Mädchen, die Gewalt, Zwang und Ausbeutung erfahren haben – nicht nur zu Weihnachten. |
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Rheinland-Pfalz. Während vielerorts die Feiertage im Zeichen von Familie, Geborgenheit und Frieden stehen, erlebt ein Teil der Gesellschaft diese Zeit ganz anders. Frauen und Mädchen mit Migrations- oder Fluchterfahrung, die vor Gewalt und Unterdrückung geflüchtet sind, finden bei SOLWODI Schutz – häufig zum ersten Mal.
Ein Leben zwischen Angst und Ausbeutung
Die Organisation SOLWODI – Solidarität mit Frauen in Not – macht in der Weihnachtszeit auf das Schicksal dieser Betroffenen aufmerksam. Viele der betreuten Frauen stammen aus Ländern mit patriarchalen Strukturen, in denen Zwangsverheiratung, Prostitution oder häusliche Gewalt Teil ihres Alltags waren. Für sie ist ein sicheres Umfeld nicht selbstverständlich.
Eine von ihnen ist Farah (Name geändert). Sie ist minderjährig und stammt ursprünglich aus Somalia. Bereits im Alter von 12 Jahren wurde sie zwangsverheiratet – als zweite Ehefrau eines etwa 60-jährigen Mannes. Mit 14 Jahren brachte sie ein Kind zur Welt. Farah erlebte über Jahre hinweg massive körperliche Gewalt, bis ihr schließlich die Flucht gelang.
Über mehrere Stationen führte ihr Weg nach Libyen. Dort wurde sie unmittelbar nach ihrer Ankunft festgehalten und konnte erst weiterreisen, nachdem sie „freigekauft“ wurde. Die dafür entstandene Schuld musste sie über rund eineinhalb Jahre hinweg begleichen – durch schwere Haus- und Pflegearbeiten in verschiedenen Haushalten. Anschließend setzte sie ihre Flucht über Italien und Frankreich fort, bis sie schließlich Deutschland erreichte.
Heute lebt Farah in einer Schutzeinrichtung von SOLWODI. Hier erhält sie einen sicheren Wohnraum, psychosoziale Begleitung und Unterstützung beim Aufbau einer selbstbestimmten Zukunft.
Schutz, Begleitung und Perspektive
In den Einrichtungen von SOLWODI erhalten Frauen wie Farah nicht nur Schutz und Unterkunft. Sie werden durch psychosoziale Fachkräfte begleitet, medizinisch betreut, juristisch unterstützt und beim Aufbau einer eigenständigen Zukunft begleitet. Deutschkurse und berufsvorbereitende Maßnahmen helfen dabei, langfristige Perspektiven zu entwickeln.
Der Verein betreibt bundesweit 21 Fachberatungsstellen und 14 Schutzunterkünfte. Unterstützt wird er durch erfahrene Sozialarbeiterinnen, die eng mit Behörden und anderen Einrichtungen kooperieren. Das Angebot richtet sich insbesondere an Opfer von Menschenhandel, Zwangsprostitution und anderen Formen geschlechtsspezifischer Gewalt.
Appell zu Weihnachten: Solidarität leben
Gerade in der Weihnachtszeit erinnert SOLWODI daran, dass Solidarität kein leeres Wort bleiben darf. Die Organisation fordert den Ausbau von Schutzplätzen, konsequente gesetzliche Maßnahmen gegen Menschenhandel und mehr Unterstützung für Minderjährige in Notsituationen. Sicherheit und Würde seien keine Geschenke – sondern grundlegende Rechte.
Weihnachten ist für viele der betreuten Frauen der erste Abend ohne Angst. Diese Realität zeigt, wie notwendig Schutzstrukturen und verlässliche Hilfsangebote sind. Die Arbeit von SOLWODI setzt ein klares Zeichen: Jede Frau hat ein Recht auf ein Leben in Sicherheit – zu Weihnachten und darüber hinaus. (PM/bearbeitet durch Red) |
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| Pressemitteilung vom 17.12.2025 |
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