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Pressemitteilung vom 15.11.2025
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JIM-Studie 2025: Künstliche Intelligenz prägt Jugendalltag, Smartphone bleibt Dauerbegleiter
Die aktuelle JIM-Studie 2025 zeigt: Künstliche Intelligenz ist aus dem Alltag Jugendlicher kaum mehr wegzudenken. Zugleich fällt es vielen schwer, ihre Smartphonenutzung zu kontrollieren – mit sichtbaren Folgen.
Symbolbild. (KI-generiert)Region. Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) hat am 13. November 2025 die JIM-Studie 2025 vorgestellt. Sie gibt Einblicke in das Medienverhalten von Jugendlichen zwischen zwölf und 19 Jahren. Zentrale Ergebnisse zeigen, dass KI-Anwendungen inzwischen fest im Alltag verankert sind, die Selbstregulierung im Umgang mit dem Smartphone jedoch vielen schwerfällt.

KI-Nutzung stark gestiegen
Wie bereits im Vorjahr setzen Jugendliche KI am häufigsten für schulische Zwecke ein: 74 Prozent verwenden entsprechende Anwendungen für Hausaufgaben oder zum Lernen. Die Nutzung zur Informationssuche ist deutlich angestiegen – von 43 Prozent im Vorjahr auf 70 Prozent. Dabei nutzen viele ChatGPT bereits als zweithäufigstes Recherchetool nach klassischen Suchmaschinen. 57 Prozent der Befragten halten die gelieferten Informationen für vertrauenswürdig.

Auch bei Erklärungen zur Funktionsweise von Dingen kommt KI zum Einsatz. Der Unterhaltungsaspekt hat im Vergleich leicht abgenommen. Insgesamt zeigt sich: KI ist zu einem unverzichtbaren Werkzeug im Alltag vieler Jugendlicher geworden.

Gefahren durch Falschinformationen
Ein wachsendes Problem stellt die Verbreitung von Falschinformationen dar. 67 Prozent der Jugendlichen berichten, im letzten Monat Fake News begegnet zu sein. Die Studienautoren fordern deshalb eine stärkere Verantwortung der Plattformen bei der Löschung problematischer Inhalte.

Hohe Bildschirmzeiten und geringe Selbstkontrolle
Die tägliche Smartphone-Bildschirmzeit liegt im Durchschnitt bei knapp vier Stunden. Bei 18- bis 19-Jährigen sind es über viereinhalb Stunden. 68 Prozent der Jugendlichen fällt es schwer, ihre Nutzungszeit zu regulieren. Etwa ein Drittel fühlt sich morgens müde, weil das Handy abends zu lange genutzt wird.

Obwohl Offline-Zeiten als wohltuend empfunden werden, schalten nur rund 36 Prozent das Smartphone regelmäßig bewusst aus.

WhatsApp weiter auf Platz eins
WhatsApp bleibt die am häufigsten genutzte App unter Jugendlichen. Der Messenger wird vor allem für Text- und Sprachnachrichten sowie zur Nutzung von Emojis, Stickern und GIFs verwendet. Neue Funktionen wie Kanäle oder das integrierte KI-Tool "Meta AI" spielen bislang kaum eine Rolle.

Hinter WhatsApp folgen Instagram, Snapchat und TikTok. Neben Unterhaltung dient Social Media zunehmend auch der Informationsbeschaffung. Viele Jugendliche folgen Influencern, die sich mit aktuellen Nachrichten beschäftigen. Themen wie Krieg, Klimawandel und Politik – besonders in den USA – stehen dabei im Fokus.

Zukunftsaussichten zwischen Hoffnung und Sorge
Im Hinblick auf ihre persönliche Zukunft zeigen sich Jugendliche überwiegend optimistisch. Besonders der nächste Bildungsschritt (32 Prozent) oder der Einstieg in ein selbstständiges Leben (25 Prozent) machen ihnen Hoffnung. Sorgen bereitet hingegen die weltpolitische Lage, etwa durch Konflikte oder unsichere politische Entwicklungen im In- und Ausland.

Über die Studie
Die JIM-Studie wird seit 1998 jährlich vom mpfs in Zusammenarbeit mit der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK), der Medienanstalt Rheinland-Pfalz und dem Südwestrundfunk (SWR) durchgeführt. Für die aktuelle Ausgabe wurden 1.200 Jugendliche im Alter von zwölf bis 19 Jahren zwischen 2. Juni und 12. Juli 2025 befragt – zur Hälfte telefonisch, zur Hälfte online. Weitere Informationen und alle Studienausgaben unter: www.mpfs.de (PM/bearbeitet durch Red)
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