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| Pressemitteilung vom 14.11.2025 |
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| Politik |
| Stadt Neuwied stärkt Musikschule mit zusätzlicher Stelle |
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| Der Stadtrat hat einstimmig beschlossen, die Musikschule personell zu verstärken und in den Stellenplan für 2026 eine weitere Stelle Musikschullehrkraft aufzunehmen. Die Zahl der Vollzeitstellen in diesem Bereich steigt damit von derzeit vier auf künftig fünf. |
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Neuwied. Hintergrund ist der hohe Bedarf: Rund 200 potenzielle Musikschüler warten derzeit auf einen Unterrichtsplatz. VHS-Leiterin Jutta Günther und Bürgermeister Peter Jung hatten für die Verwaltung daher den entsprechenden Vorschlag eingebracht und begrüßen den Beschluss folglich ausdrücklich.
Im vergangenen Jahr hat die Musikschule nach dem sogenannten Herrenberg-Urteil auf feste Anstellungsverhältnisse umgestellt. Statt wie früher mit freiberuflichen Dozenten zu arbeiten, beschäftigt die Musikschule nun ausschließlich fest angestellte Lehrkräfte. Bürgermeister Peter Jung und Musikschulleiter Martin Geiger halten diese Umstellung auch im Grundsatz für richtig, weil die Lehrkräfte damit Planungssicherheit erhalten. „Der Markt an Musiklehrkräften ist ohnehin leergefegt. Und ohne diesen Schritt hätten sich sicherlich manche Dozenten auch anderweitig umgesehen“, ergänzt Jung.
Gleichzeitig hat die Umstellung jedoch zu höheren Personalkosten geführt. Aufgrund begrenzter finanzieller Spielräume musste das Unterrichtsangebot reduziert werden - und es entstand eine Warteliste mit rund 200 potenziellen Schülern. Mit der neuen Stelle kann das Angebot jetzt wieder erweitert werden. Die Finanzierung erfolgt dabei ohne zusätzliche Belastung für den städtischen Haushalt: Eine halbe Stelle konnte im Fachbereich „Studienreisen und Exkursionen“ innerhalb der VHS durch eine Umstrukturierung kompensiert werden, eine zusätzliche halbe Stelle wird über Kooperationen mit Ganztagsgrundschulen im Rahmen des Ganztagsförderungsgesetzes refinanziert, wodurch die Stadt Neuwied ein erweitertes Bildungs- und Betreuungsangebot vorhalten muss.
Kommunale Musikschulen zunehmend unter Druck
Die Stadt Neuwied macht zugleich deutlich, dass strukturelle Lösungen nur gemeinsam mit dem Land Rheinland-Pfalz möglich sind. Steigende Kosten, begrenzte Teilhabegerechtigkeit und der Mangel an musikpädagogischem Fachpersonal setzen viele Musikschulen erheblich unter Druck. Das Herrenberg-Urteil hat die Situation zusätzlich verschärft. Die Stadt Neuwied appelliert daher an das Land, seine bislang viel zu geringe Förderung zu erhöhen und schließt sich ausdrücklich dem Forderungspapier des rheinland-pfälzischen Städtetags zur Zukunftssicherung der Musikschulen an. Darin wird eine zeitgemäße Drittel-Finanzierung vorgeschlagen: ein Drittel Landesförderung, ein Drittel Teilnehmerbeiträge, ein Drittel kommunaler Anteil.
„Nur so kann die Teilhabe breiter Bevölkerungsschichten gesichert, Bildungsgerechtigkeit verbessert und musikpädagogisches Fachpersonal langfristig gebunden werden“, hält Bürgermeister Peter Jung fest und unterstreicht, dass Musikschulen weit mehr als ein Ersatz für fehlenden schulischen Musikunterricht sind: „Sie eröffneten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen den Zugang zu einem wichtigen kulturellen Gut und sind ein wichtiger Baustein kommunaler Bildungslandschaften.“ PM
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| Pressemitteilung vom 14.11.2025 |
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