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Nachricht vom 12.11.2025
Wirtschaft
Innovation im Supermarkt: Bürokratie als Hindernis?
Der Landtagskandidat Jan Petry besuchte den innovativen Selbstbedienungs-Supermarkt "Nah Super" in Großmaischeid. Das Konzept dieses Marktes zeigt, wie moderne Nahversorgung im ländlichen Raum funktionieren kann. Doch es gibt Herausforderungen.
Von links: Norman Ziemutha, Hans-Dieter Spohr, Sascha Ströder, Jan Petry, Kai KuhnGroßmaischeid. Der Supermarkt "Nah Super" bietet seinen Kunden die Möglichkeit, ohne Personal einzukaufen - mit digitaler Zugangskontrolle und großzügigen Öffnungszeiten von 5 bis 23 Uhr, sieben Tage die Woche. Besonders der Einkauf am Sonntag macht das Modell für viele Bürgerinnen und Bürger attraktiv.

Betreiber Kai Kuhn hat bereits drei solcher Märkte im Landkreis Neuwied eröffnet. Mit etwa 1.100 Artikeln deckt "Nah Super" den täglichen Bedarf ab, darunter frisches Obst und Gemüse, Fleisch- und Wurstwaren sowie regionale Produkte wie Backwaren, Honig und Säfte. Dieses Konzept stärkt nicht nur die Nahversorgung, sondern auch die heimische Landwirtschaft.

Jedoch stößt Innovation oft auf bürokratische Hürden. So musste Kuhn in seiner Filiale in Kurtscheid eine Kaffeemaschine abbauen, weil gesetzliche Vorschriften das Befüllen von Mehrwegbechern vorschreiben - eine Anforderung, die in einem unbemannten Laden schwer umsetzbar ist. Dieses Beispiel verdeutlicht, wie Regulierungen unternehmerische Ideen ausbremsen können.

Die CDU fordert eine Überprüfung praxisferner Vorschriften. Weniger Bürokratie und mehr Vertrauen in die Eigenverantwortung seien notwendig, um innovative Konzepte zu fördern und das Leben auf dem Land attraktiver zu gestalten. Jan Petry richtete einen Appell an die rheinland-pfälzische Landesregierung: "Bei der geplanten Reform des Ladenöffnungsgesetzes darf die Politik solche zukunftsweisenden Konzepte nicht gefährden, sondern muss sie aktiv unterstützen. Flexible Öffnungszeiten sind für unbemannte Märkte die Grundlage ihres Geschäftsmodells. Wer die Nahversorgung im ländlichen Raum stärken will, muss Innovation ermöglichen - nicht verhindern."

"Nah Super" zeigt, dass Digitalisierung und regionale Wertschöpfung Hand in Hand gehen können. Damit solche Ideen nicht an überzogenen Auflagen scheitern, müssen die Rahmenbedingungen angepasst werden - für eine moderne Nahversorgung, die den Menschen dient. Red

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