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Nachricht vom 16.10.2025 |
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Rheinland-Pfalz |
Erfolg für Archäologen im Manipulationsskandal in Rheinland-Pfalz |
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Im andauernden Archäologie-Skandal in Rheinland-Pfalz gibt es Neuigkeiten. Der beschuldigte Landesbeamte kann einen Teilerfolg verbuchen, während das Disziplinarverfahren gegen ihn weiterläuft. |
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Koblenz/Mainz. Der unter Manipulationsverdacht stehende Archäologe aus Rheinland-Pfalz erhält nach einem Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Koblenz (OVG) wieder sein volles Beamtengehalt. "Die Zahlung des einbehaltenen Teils seiner Bezüge wurde unmittelbar nach der Entscheidung des OVG Koblenz wieder aufgenommen", bestätigte eine Sprecherin des Innenministeriums auf Anfrage. Das Disziplinarverfahren gegen den Landesbeamten läuft jedoch weiter. "Nach derzeitigem Stand haben die erhobenen Vorwürfe weiterhin Bestand", erklärte die Ministeriumssprecherin. Der Archäologe darf seine Dienstgeschäfte weiterhin nicht führen.
Allein nach Aktenlage habe sich keine hinreichende Wahrscheinlichkeit für die Vorwürfe der vorsätzlichen Manipulation ergeben, argumentierten die Richter. Dies sei jedoch keine endgültige Entscheidung. "Momentan wird der Beschluss des OVG Koblenz im Hinblick auf gegebenenfalls weitere erforderliche Ermittlungsmaßnahmen ausgewertet, sodass das Disziplinarverfahren beschleunigt weiterbetrieben werden kann", sagte die Ministeriumssprecherin. Der Beschuldigte hatte seit Januar die Hälfte seiner Bezüge nicht mehr erhalten und war dagegen vor Gericht gezogen, wie ein Gerichtssprecher erläuterte. Das OVG gab dem Archäologen in zweiter Instanz vorläufig recht und entschied damit anders als das Verwaltungsgericht Trier in erster Instanz. Der OVG-Beschluss ist nicht anfechtbar.
Dem freigestellten Landesbeamten wird seit mehr als einem Jahr vorgeworfen, geschichtsträchtige Funde bewusst manipuliert zu haben. Darunter befinden sich neben rund 20 falsch datierten Schädeln auch zwei sogenannte Sensationsfunde: Der "Neandertaler von Ochtendung" und das "Schlachtfeld von Riol" - angeblicher Fundort einer historisch bezeugten Schlacht aus dem 1. Jahrhundert nach Christus Geburt. Der beschuldigte Landesarchäologe hatte die Vorwürfe Ende vergangenen Jahres deutlich zurückgewiesen. An der Aufklärung sind als Ombudsleute die Experten Ulf Ickerodt, Landesarchäologe von Schleswig-Holstein, sowie Silviane Scharl vom Institut für Ur- und Frühgeschichte der Kölner Universität beteiligt. (dpa/bearbeitet durch Red) |
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Nachricht vom 16.10.2025 |
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