NR-Kurier |
Ihre Internetzeitung für den Kreis Neuwied |
|
Nachricht vom 06.10.2025 |
|
Region |
Töpfermarkt und Oldtimertreffen in Ransbach-Baumbach trotzen dem Schmuddelwetter |
|
Organisatoren, die im Westerwald Veranstaltungen unter freiem Himmel durchführen, müssen im Herbst immer mit dem Schlimmsten rechnen, denn das typische Westerwald-Wetter bleibt unberechenbar und stellt häufig die Wetterprognosen auf den Kopf. Trotzdem hatte die Stadt Ransbach-Baumbach am vergangenen Wochenende (4. und 5. Oktober) den 41. Töpfermarkt durchgeführt und zudem am 5. Oktober zum 11. Young- & Oldtimertreffen eingeladen. |
|
Ransbach-Baumbach. Tatsächlich wurden beide Veranstaltungen, das 11. Young- & Oldtimertreffen sowie der bereits 41. Töpfermarkt mit abwechslungsreichem Wetter bedacht, wobei sich kurze, aber dafür heftige Regenschauer, im Wechsel mit trockenen Phasen und auch Sonnenschein, abwechselten. Dieses unberechenbare Wechselspiel schockte jedoch nicht die Besucher, die sich in Massen nach Ransbach-Baumbach auf den Weg machten. Wieder einmal traf der Spruch zu, der bei diesem Thema alles sagt: "Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung".
So war es erstaunlich, dass so viele Menschen den Markt und die Oldtimer besuchten. Es werden sicherlich mehrere tausend Gäste gewesen sein, was die Attraktivität der Veranstaltung belegt.
Direkter Draht zu den Künstlern
Auf dem Töpfermarkt gab es, wie nicht anders zu erwarten, originelle Keramikartikel zu bewundern und natürlich auch zu kaufen. Die ausstellenden Töpfereien bewiesen einmal mehr die grandiose Vielfalt und den Ideenreichtum der einzelnen Künstler, die für jeden Geschmack und jede Einrichtung, die passenden Gegenstände anbieten konnten. Ob nostalgisch, modern, oder zeitlos, in allen Farben, Formen und Größen, war ein reichliches Angebot vorhanden. Der direkte Kontakt mit den Händlern war von großem Vorteil für Interessierte, da sie sich aus erster Hand fachmännisch beraten lassen konnten. Vielleicht konnte man auch mit dem einen oder anderen Händler ein wenig feilschen.
Attraktive Wettbewerbe mit lukrativen Preisen
Wie in jedem Jahr hatte die Stadt auch zu diesem Töpfermarkt zwei Wettbewerbe ausgeschrieben, die mit ansehnlichen Preisgeldern ausgestattet waren. Das Motto des diesjährigen Keramikwettbewerbs lautete "unsere Kinder". Dieser Wettbewerb brachte folgende Gewinner hervor: Den 1. Preis in Höhe von 2.000 Euro gewann Yvonne Strupp, der 2. Preis (1.000 Euro) ging an die Förder- und Wohnstätte in Kettig, den 3. Preis (500 Euro) erhielt Diane Tafel. Als attraktivster Stand im Gästewettbewerb, durfte Peter Covaci aus Xanten sich über 250 Euro freuen.
Insgesamt erzeugte der Töpfermarkt bei den Keramiken eine hervorragende Resonanz, zumal auch am Vorabend des Töpfermarkts im Vereinshaus ein Treffen aller Keramiker stattfand, wobei die Teilnehmer mit der hervorragenden Küche von "Philipps Kochtöpferei" verwöhnt wurden. Bei diesem Treffen waren auch 15 Einwohner der französischen Partnerstadt Pleurtuit gern gesehene Gäste.
Zusätzlich versorgte die Stadt an beiden Töpfertagen die Keramiker mit kostenfreiem Kaffee und am Sonntag mit einem Gratis-Lunchpaket. Als kulinarische Attraktion erwies sich der Stand der französischen Freunde aus der Bretagne, die mit französischen Spezialitäten und französischem Wein dem Markt internationales Flair verliehen. Die Weine der Winzergenossenschaft Mayschoss fanden ebenfalls reißenden Absatz. Auch an die Kinder wurde gedacht, denn diese dürften beim Schautöpfern auf dem Marktplatz lernen, wie man mit Ton umgeht und schöne Gegenstände formt.
Tolle Modelle beim Young– und Oldtimertreffen
Das Young- und Oldtimertreffen vor der Stadthalle, lockte trotz der unsicheren Wetterlage etwa 100 Young- und Oldtimer nach Ransbach-Baumbach. Diese Modelle sind unweigerlich mit vielen Erinnerungen und Nostalgie verbunden, als manche Autos nicht nur auf schnelles Fahren hergestellt wurden, sondern auch großer Wert auf eine künstlerische Gestaltung der Karosserie gelegt wurde. Dazu fällt einem sofort das allgemeine Wort "Straßenkreuzer" ein, die überwiegend aus Amerika über den Atlantik nach Europa kamen. Sie wurden aber auch liebevoll "Schlitten" genannt.
Seltenes Schmuckstück
Beim Rundgang über die Automobilausstellung, fiel dem Verfasser dieses Artikels ein Modell auf, das wohl in Deutschland kaum noch anzutreffen ist. Neben dem Auto wurde die stolze Besitzerin Katja angetroffen, die mit ihrem Partner Michael aus Montabaur angereist war, um ihren "Desoto" Diplomat Custom zu präsentieren. Im Gespräch konnte aufgedeckt werden, dass es von dem "Desoto" lediglich 500 Stück gab, die 1958 in Belgien aus den Teilen zusammengesetzt wurden, die aus Amerika einzeln nach Europa verschifft wurden. Der "Schlitten" hat eine 3-Gang-Lenkradschaltung, einen 6-Zylinder Flathead-Motor, 130 PS und einen Hubraum von 3.770 Kubikzentimetern. Am "Desoto" blieben viele Besucher stehen, um sich über die automobile Rarität mit den stolzen Besitzern zu unterhalten.
Ein Oldtimertreffen ohne das Show-Duo "Pippi and the 50`s" ist in Ransbach-Baumbach einfach undenkbar, da sie seit Jahren mit ihrer nostalgischen Rock- und Schlagershow die Besucher ein ums andere Mal mitreißen und begeistern.
Letztendlich zufriedene Veranstalter
Am Ende des Tages konnte Stadtbürgermeister Michael Merz bei einem kurzen Gespräch, alles in allem ein zufriedenes Fazit ziehen, als er meinte, dass man angesichts der widrigen, unsicheren Wetterverhältnisse, mit einem "blauen Auge" davongekommen sei. Der Beweis sei geliefert worden, denn beide Veranstaltungen hätten angesichts der guten Besucherresonanz nichts von ihrer außergewöhnlichen Attraktivität verloren. (Wolfgang Rabsch) |
|
Nachricht vom 06.10.2025 |
www.nr-kurier.de |
|
|
|
|
|
|