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Nachricht vom 23.09.2025 |
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Rheinland-Pfalz |
Rückkehr der Wölfe: Wie Rheinland-Pfalz auf die neue Herausforderung reagiert |
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Im Süden von Rheinland-Pfalz häufen sich die Hinweise auf einen Wolf. Wie entwickelt sich die Situation weiter, und was bedeutet das für die Region? |
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Trippstadt/Mainz. Die Zahl der Wolfsnachweise im Süden von Rheinland-Pfalz, insbesondere zwischen Germersheim und Neustadt an der Weinstraße, nimmt zu. "Uns erreichen kontinuierlich Meldungen und auch gesicherte Nachweise (C1) aus dieser Region seit dem 25. Juni", erklärte Julian Sandrini, Leiter des Koordinationszentrums Luchs und Wolf (Kluwo), der Deutschen Presse-Agentur. Es besteht die Möglichkeit, dass sich ein Wolf dort niederlässt, doch eine gesicherte Prognose ist derzeit nicht möglich. Diese Region ist momentan die einzige im Land mit einer Häufung von Wolfsnachweisen.
Rheinland-Pfalz beherbergt bereits vier Wolfsrudel in den Regionen Leuscheid, Hachenburg und Puderbach (Westerwald) sowie im Hochwald. Einzelne wandernde Wölfe werden ebenfalls immer wieder nachgewiesen. "Der Etablierungsprozess von Wölfen in Rheinland-Pfalz ist durch uns nicht prognostizierbar", so Sandrini. Ein flächendeckendes Wachstum sei kurzfristig nicht zu erwarten. Die Entwicklung verläuft langsam, aber stetig - ähnlich wie in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern.
Für dieses Jahr wurden bisher 175 gesicherte Wolfsnachweise in Rheinland-Pfalz dokumentiert. Weitere könnten hinzukommen, da einige Analysen noch ausstehen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 313 Nachweise. Ein Rückgang des Wolfsbestands lässt sich daraus jedoch nicht ableiten.
In der Region Soonwald-Nahe gab es seit April keine neuen Hinweise mehr auf den Wolfsrüden GW4433m. Das Kluwo beobachtet die Wolfspopulation genau und ruft dazu auf, Sichtungen zu melden. Seit der Einführung einer neuen Homepage vor drei Monaten sind die Meldungen gestiegen.
Das Umweltministerium hat 2024 rund 580.000 Euro für Schutzmaßnahmen gegen Wölfe ausgezahlt, nachdem es 2023 noch 688.000 Euro waren. Präventionsgebiete werden ausgewiesen, wenn mindestens ein sesshafter Wolf vermutet wird. Bei Nutztierrissen ist das Kluwo für die Begutachtung zuständig, und es können Ausgleichszahlungen beantragt werden. 2022 betrugen diese rund 26.700 Euro.
Der erste Wolfsnachweis in Rheinland-Pfalz erfolgte 2012 im Westerwald. Das Tier wurde kurz darauf illegal erschossen. Derzeit gibt es acht Elterntiere in den Rudeln, doch die genaue Zahl der Wölfe im Land bleibt unklar, da junge Wölfe auf Wanderschaft gehen. (dpa/bearbeitet durch Red) |
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Nachricht vom 23.09.2025 |
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