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Nachricht vom 16.09.2025 |
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Rheinland-Pfalz |
Sonnenschutz ignoriert - erschütternde Hautkrebsstatistiken aus Rheinland-Pfalz |
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Eine aktuelle Auswertung der Krankenkasse Barmer zeigt einen besorgniserregenden Anstieg von Hautkrebsfällen in Rheinland-Pfalz. Besonders betroffen ist schwarzer Hautkrebs, aber auch die Zahlen für weißen Hautkrebs sind stark gestiegen. |
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Mainz. Schwarzer Hautkrebs betrifft in Rheinland-Pfalz nach Angaben der Krankenkasse Barmer so viele Menschen wie in keinem anderen Bundesland. Die Krankenkasse hat Daten von Barmer-Versicherten ausgewertet und die Ergebnisse auf die Bevölkerung hochgerechnet. Über fast zwei Jahrzehnte hinweg hat sich die Zahl der Menschen mit schwarzem Hautkrebs in Rheinland-Pfalz mehr als verdoppelt: von hochgerechnet 9.700 Betroffenen im Jahr 2005 auf 23.000 im Jahr 2023. In der Auswertung entsprach das 553 Fällen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Jahr 2023. Hessen folgt auf Rang zwei mit 549 Fällen von schwarzem Hautkrebs auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner.
Deutlich gestiegen ist laut Barmer auch die Zahl der Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer mit weißem Hautkrebs. Sie hat sich im gleichen Zeitraum fast verdreifacht und stieg von hochgerechnet 32.500 auf 90.100. Auch die Zahl der jährlichen Krankenhausbehandlungen nahm beim weißen Hautkrebs um 84 Prozent zu.
Schönheitsideale und Solarien-Boom
"In den gestiegenen Hautkrebs-Zahlen spiegeln sich vor allem das lang geltende Schönheitsideal gebräunter Haut, aber auch der Boom der Solarien in den 1980er und 1990er Jahren", sagte die Landesgeschäftsführerin der Barmer in Rheinland-Pfalz, Dunja Kleis. Denn UV-Strahlen durch die Sonne oder im Solarium und Sonnenbrände würden sich auf das Hautkrebsrisiko niederschlagen - besonders bei Kindern und Jugendlichen. "Gesunde Bräune gibt es nicht."
Ältere Menschen leiden laut Barmer besonders häufig an Hautkrebs. Unterschiede gibt es auch zwischen Männern und Frauen: Letztere waren in Rheinland-Pfalz häufiger von schwarzem Hautkrebs betroffen als Männer, während es beim weißen Hautkrebs umgekehrt war.
Um sich zu schützen, sollten Menschen demnach Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor auftragen - auch bei bewölktem Himmel. Gekennzeichnete UV-Schutzkleidung sei beim Wandern und für Wassersport sinnvoll. Und: "Wichtig ist, zum Hautkrebs-Screening zu gehen. Je früher der Krebs erkannt wird, desto besser sind die Chancen auf Heilung", sagte Kleis. (dpa/bearbeitet durch Red) |
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Nachricht vom 16.09.2025 |
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