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Pressemitteilung vom 11.09.2025
Region
Sanierungsbedarf im Kreis Neuwied: Ein Turbo für die Zukunft
Im Kreis Neuwied stehen zahlreiche Altbauten vor dringenden Sanierungen. Eine aktuelle Analyse zeigt, dass der Energieverbrauch in der Region über dem Bundesdurchschnitt liegt. Der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel fordert nun entschlossenes Handeln.
BDB-Präsidentin Katharina Metzger. (Foto: Tobias Seifert)Kreis Neuwied. Im Landkreis Neuwied sind viele Wohngebäude in die Jahre gekommen und benötigen eine Sanierung. Rund 54.200 der insgesamt etwa 90.900 Wohnungen sind älter als 45 Jahre und weisen einen erhöhten Sanierungsbedarf auf. Dies geht aus einer aktuellen Untersuchung des Pestel-Instituts hervor, die den regionalen Wohnungsbestand analysiert hat.

Ein zentrales Thema ist der hohe Energieverbrauch der Gebäude. Laut Matthias Günther vom Pestel-Institut liegen die Wohngebäude im Kreis Neuwied beim Energieverbrauch um 2,9 Prozent pro Quadratmeter über dem bundesweiten Durchschnitt. Die Studie hebt hervor, dass die Altersstruktur der Gebäude und deren Typ ausschlaggebend für diesen Befund sind.

Energiespar-Sanierungen kosten Millionen
Die anstehenden Energiespar-Sanierungen werden mit erheblichen Kosten verbunden sein. Matthias Günther erklärt: "Pro Jahr sollte sich der Landkreis Neuwied auf rund 388 Millionen Euro Sanierungskosten einstellen - allein fürs Energiesparen. Und das zwanzig Jahre lang." Diese Berechnungen basieren auf einer bundesweiten Studie des Bauforschungsinstituts "ARGE für zeitgemäßes Wohnen" aus Schleswig-Holstein. Außerdem müsse der Kreis Neuwied in den Turbo-Gang schalten, wenn er bis 2045 klimaneutral sein möchte, so Günther.

Der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel bezeichnet die bevorstehenden Maßnahmen als "Mammut-Projekt" und fordert mehr finanzielle Unterstützung für Hauseigentümer. Präsidentin Katharina Metzger betont die Bedeutung von Anreizen seitens der Politik, um Energiespar-Sanierungen besser zu fördern. Sie warnt davor, dass geplante Kürzungen der Förderprogramme durch Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) die Situation verschärfen könnten.

Mehrere Sanierungsmaßnahmen in einem Schritt durchführen
Neben energetischen Sanierungen wird auch der altersgerechte Umbau von Wohnungen als wichtig erachtet, um Senioren ein selbstständiges Leben in ihren eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Katharina Metzger rät dazu, umfassende Sanierungen in einem Schritt durchzuführen, um Kosten zu sparen und Effizienz zu steigern. (PM/Red)
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