NR-Kurier |
Ihre Internetzeitung für den Kreis Neuwied |
|
Nachricht vom 14.07.2025 |
|
Rheinland-Pfalz |
Vier Jahre nach der Ahrtal-Flut: Forderungen und Eingeständnisse |
|
Am Jahrestag der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal äußern sich politische Akteure zu den damaligen Ereignissen. Während die Grünen-Fraktionsvorsitzende Britta Haßelmann einen Klimaschäden-Fonds fordert, räumt Ministerpräsident Alexander Schweitzer Fehler der Landesregierung ein. |
|
Mainz. Vier Jahre nach der Flutkatastrophe im Ahrtal, die vom 14. auf den 15. Juli 2021 über Rheinland-Pfalz hereinbrach, sind die Nachwirkungen noch immer spürbar. Die Katastrophe forderte mindestens 136 Menschenleben und verursachte Schäden in Milliardenhöhe.
Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Britta Haßelmann nutzte den Jahrestag, um die Einrichtung eines Klimaschäden-Hilfsfonds zu fordern. Sie betonte, dass Menschen, die unter den Folgen der Klimakrise leiden, schnell und unbürokratisch Unterstützung benötigen. "Das notwendige Geld soll aus einem Klimaschäden-Hilfsfonds kommen. Konzerne, die mit Umweltverschmutzung Milliarden verdienen, sollen in diesen Fonds einzahlen und zu den Kosten ihrer Schäden beitragen", erklärte sie gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Haßelmann kritisierte zudem den Klimaschutzkurs von Kanzler Friedrich Merz (CDU) scharf und bezeichnete dessen Haltung als verantwortungslos angesichts der zunehmenden Wetterextreme.
Fehler der Landesregierung eingeräumt
In Mainz bekräftigte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer zum Jahrestag erneut, dass die Landesregierung Fehler gemacht habe. "Ich habe deutlich gesagt, dass keine staatliche Ebene - und damit meine ich ausdrücklich auch die des Landes - frei von Fehlern war", sagte der SPD-Politiker. Schweitzer, zur Zeit der Katastrophe Arbeits- und Sozialminister, hatte bereits in der Abschlussdebatte des Landtags im September ähnliche Aussagen getroffen.
Am Jahrestag besucht Schweitzer das Traumahilfezentrum im Ahrtal und nimmt an einer Gedenkveranstaltung sowie einem ökumenischen Gottesdienst in Bad Neuenahr teil. Trotz der wiederholten Forderungen der Opposition hat er bisher keine ausdrückliche Entschuldigung ausgesprochen.
Der Katastrophenschutz in Rheinland-Pfalz wurde seitdem neu organisiert. Gegen den ehemaligen Landrat Jürgen Pföhler (CDU) läuft ein Disziplinarverfahren wegen Pflichtverletzungen während der Flutnacht. (dpa/bearbeitet durch Red) |
|
Nachricht vom 14.07.2025 |
www.nr-kurier.de |
|
|
|
|
|
|