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Pressemitteilung vom 24.06.2025
Rheinland-Pfalz
Mietmarkt in Rheinland-Pfalz bleibt angespannt - Neubauten dringend benötigt
Der Immobilienmarkt in Rheinland-Pfalz steht weiterhin unter Druck. Der Mangel an Wohnraum und die geringe Zahl an Neubauten führen zu steigenden Mietpreisen und erschweren den Wechsel ins Eigentum. Die günstigsten Angebotsmieten im Westerwald finden sich in Dierdorf.
Symbolbild (Quelle: Pixabay)Mainz. Zu wenig vorhandener Wohnraum und eine überschaubare Zahl an Neubauten sorgen laut dem Immobilienverband IVD West für einen angespannten Mietmarkt in Rheinland-Pfalz. Im vergangenen Jahr stiegen die Mieten landesweit moderat, wobei es deutliche regionale Unterschiede gab. Die Preise für Wohneigentum stabilisierten sich nach einem Rückgang im Vorjahr.

Nur wenige Mieter wechselten auf den Kaufmarkt, was die Mieten weiter antrieb. In Städten wie Bingen stiegen die Mieten für Bestandswohnungen um neun Prozent, während in Trier, Kaiserslautern und Alzey ein Plus von fünf Prozent verzeichnet wurde. In Mainz sanken die Mieten leicht, blieben jedoch auf hohem Niveau.

Dierdorf am Günstigsten
Die günstigsten Angebotsmieten fanden sich mit 4,50 Euro pro Quadratmeter im Westerwald in Dierdorf. Am anderen Ende der Skala lagen Neubauwohnungen in Mainz mit bis zu 19,50 Euro pro Quadratmeter. Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern oder -wohnungen nahm bei geringen Neubauzahlen leicht zu. Junge Familien schaffen häufig den Schritt ins Wohneigentum nicht und weichen auf den angespannten Mietmarkt aus.

Darlehen von der Bank für Eigenheim nur schwer zu bekommen
Banken bleiben restriktiv bei der Vergabe von Darlehen, weshalb vor allem Haushalte mit ausreichendem Eigenkapital Immobilien erwerben können. Eine Trendwende zu einem breiteren Angebot ist nicht absehbar - es bedarf eines Anreizes zum Neubau. Regionale Unterschiede sind auch bei den Preisen für Kaufimmobilien erkennbar: In Bodenheim stiegen die Eigenheimpreise um vier Prozent, in Worms und Kaiserslautern um drei Prozent, während sie in Trier und Landau um zwei Prozent fielen.

Neubau in Koblenz mehr als zehn Prozent teurer
Bei Eigentumswohnungen in Neubauten kletterten die Preise landesweit. Je größer die Stadt, desto stärker der Preissprung. In Koblenz blieben die Preise für bestehende Wohnungen stabil, während neue Eigentumswohnungen um mehr als zehn Prozent teurer wurden. In Mainz werden in sehr guten Lagen inzwischen über 6.000 Euro pro Quadratmeter verlangt, ein Anstieg von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ingelheim und Speyer folgen hinter Mainz, während in Bad Ems Wohnungen vergleichsweise günstig für 1.000 Euro je Quadratmeter erhältlich sind.

Um die Lage zu entspannen und mehr Neubauten zu schaffen, fordert der IVD die Senkung der Grunderwerbssteuer und eine Entbürokratisierung. Zudem seien schnellere Genehmigungsverfahren notwendig, da die Bauämter bei der Digitalisierung hinterherhinken.
(dpa/bearbeitet durch Red)

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