NR-Kurier |
Ihre Internetzeitung für den Kreis Neuwied |
|
Nachricht vom 30.04.2025 |
|
Region |
"Wie et fröher wor": Sonntagsspaziergang über den Steimel zur Paffrather Eiche |
|
Da steht sie noch, groß und stolz: Über Jahrzehnte hinweg gehörte die Paffrather Eiche zu einem markanten Wahrzeichen Wissens, und nicht selten war sie in der Vergangenheit Ziel von Ausflügen und Spaziergängen, wovon auch unser Foto zeugt. 2024 musste der Baum aus Sicherheitsgründen gefällt werden. |
|
Wissen. Ein kleiner Junge sitzt etwa Mitte der 1980er Jahre auf der Bank, die einmal rund um den dicken Stamm führt, kurz davor hat er sein blaues Rutschauto abgestellt. Ein gutes Motiv, die Eltern des Jungen halten das Idyll mit der Kamera fest - und ahnen damals nicht, welchen sentimentalen Wert das Foto einmal bekommen soll. Denn die berühmte Paffrather Eiche gibt es nicht mehr, 2024 wurde der majestätische Baum gefällt. Die Maßnahme traf bei den Wissenern auf viel Unverständnis, schließlich gehörte die Paffrather Eiche immer schon zur Stadt, war Landmarke, Treffpunkt und Ausflugsziel.
"Wir sind oft am Wochenende dorthin gegangen", erzählt der nunmehr erwachsene Mann, der auf dem Foto als kleiner Junge zu sehen ist. "Wir haben auf dem Hämmerberg gewohnt. Meistens führte der Weg über den Steimel nach Köttingen und dann runter nach Paffrath. Berghoch war anstrengend, in der Regel mussten meine Eltern mein ‚Auto‘ tragen. Aber bergab bin ich losgeflitzt. Damals fuhren dort ja noch weniger Autos als heute, ich hatte also freie Fahrt", lacht er. "An der Paffrather Eiche wartete ich dann, bis meine Eltern mich eingeholt hatten und wir zusammen weiter zurück Richtung Wissen gingen. Alleine deswegen ist dieser Baum so sehr in meiner Erinnerung verankert. Der gehörte einfach zu meiner Kindheit."
So oder so ähnlich geht es wohl vielen Wissenern. Die Paffrather Eiche war Teil eines Naturdenkmals, das eigentlich aus drei Eichen bestand - wovon die Paffrather Eiche die größte und prägendste war. Gut sichtbar stand sie an der Kreuzung Paffrather Straße/Am Steimel, wo es Richtung Hahnhof und Nistertal geht. Über die Jahre schlug mehr als nur einmal der Blitz in den Baum ein, was Rinde und Stamm stark beschädigte. Hinzu kam Pilzbefall und Fäulnis am Stamm und an den Wurzeln. Trotz Pflege durch die Untere Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung kamen Gutachter schließlich zu dem Ergebnis, dass die Paffrather Eiche nicht stehen bleiben kann, weil die fehlende Standsicherheit des massiven Baumes eine Gefahr für den Verkehr darstellte. Im April 2024 wurde sie daher auf den Stammtorso stark eingekürzt. Ein Trost: Auch wenn die markante Paffrather Eiche nicht einfach ersetzt werden kann, ist zumindest das Eichen-Trio wieder vollständig. Im November vergangenen Jahres wurde während einer Feierstunde der Stadt Wissen zusammen mit der Unteren Naturschutzbehörde und unter großer Anteilnahme der Bevölkerung ein direkter Abkömmling des Baumes an der Stelle gepflanzt.
Machen auch Sie mit und zeigen Sie uns, "wie et fröher wor"!
Liebe Leser, wir wollen Ihre Geschichten und Ihre Fotos. Denn wir alle schwelgen gerne in Erinnerung, denken an Vergangenes und lassen schöne Zeiten Revue passieren. Geschichten und Fotos von früher zaubern uns und unseren Lesern immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Und genau jetzt kommen Sie ins Spiel.
• Sie haben Lust mitzumachen und wollen uns Ihre schönsten Fotos zukommen lassen? Dann schicken Sie uns Ihre Schätze als Scan, digitalisierte Datei oder sehr gut abfotografiert an die E-Mail-Adresse: redaktion@die-kuriere.info, Betreff: Leserfoto
• Wir benötigen natürlich Informationen:
- Wann und wo ist die Aufnahme entstanden? Wenn Sie es nicht mehr genau wissen, reicht eine vage Angabe.
- Was ist zu sehen, zum Beispiel: die liebste Kneipe, die beste Party, der schönste Ausflug von früher?
- Welche Geschichte verbinden Sie persönlich mit dem Bild, warum haben Sie dieses ausgewählt und uns zugesendet?
- Wer hat das Foto gemacht?
• Mit der Einsendung bestätigen Sie, dass das Einverständnis zur Veröffentlichung sowohl vom Fotografen beziehungsweise seinen Nachkommen als auch von den gegebenenfalls abgebildeten Personen vorliegt und keine Urheberrechte oder Persönlichkeitsrechte verletzt werden. Sollten auf dem Foto eine oder mehrere Personen eindeutig identifizierbar abgebildet sein, müssen diese damit einverstanden sein, dass die Bilder veröffentlicht werden.
• Mit der Einsendung setzen wir voraus, dass das Einverständnis zur Veröffentlichung des Bildes auf unserer Facebookseite gegeben ist.
• Die Veröffentlichung erfolgt kostenfrei, ein Anspruch auf Honorar besteht nicht.
• Wir behalten uns vor, über die Veröffentlichung eines Fotos zu entscheiden.
• Ein toller Bonus wäre zudem, wenn Sie bei einem Platz, einem Gebäude, einer Straße, … ein aktuelles Bild, eventuell sogar aus dem gleichen Blickwinkel, mitschicken können! So entsteht ein eindrucksvoller Vorher-Nachher-Vergleich.
Wir freuen uns auf Ihre Fotos und Ihre Geschichten! (rm)
Lesen Sie auch:
- "Wie et fröher wor": Das Bauernhaus an der Erzgrube "Güte Gottes" auf dem Eselsberg
- "Wie et fröher wor": Vatertag auf der Pfingstkirmes in Heddesdorf
- "Wie et fröher wor": Der ewige Sommer in Omas Garten
- "Wie et fröher wor": Die neue Seilbahn vom Alserberg zur "Alten Hütte" in Wissen
- "Wie et fröher wor": Konfirmation in den 1970ern mit Hachenburger Pils vor der Haustür
|
|
Nachricht vom 30.04.2025 |
www.nr-kurier.de |
|
|
|
|
|
|