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Pressemitteilung vom 25.07.2023
Region
Hegering Asbach-Neustadt kritisiert neuen Entwurf des Landesjagdgesetzes
"Das neue Landesjagdgesetz nach dem vorgelegten Entwurf wäre politischer Unsinn und führt zu großer Sorge über die Zukunft von Jagd und Hege." Zu diesem Fazit kommt der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel nach einem Informationsaustausch beim Hegering Asbach-Neustadt.
Den Entwurf des neuen Landesjagdgesetzes kritisieren der Hegering Asbach-Neustadt mit dem heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel (rechts). (Foto: J. Bochmann)Region. "Als Stichworte sind zu nennen: Überbordende Bürokratie, massiver Druck auf Abschüsse, Gefährdung der Sicherheit und nicht zuletzt wird ein Keil zwischen Waldbesitzer, Landwirtschaft und Jagd getrieben", konstatierte Rüddel. Wie Hegeringleiter Stephan Hennecke betonte, höhlt der vorliegende Entwurf "massiv das geltende Reviersystem aus". Geplant sei nämlich, dass die Jagdgenossen ein eigenes Jagdausübungsrecht auf den ihnen gehörenden Flächen erhalten: "Im Ergebnis ist der vorliegende Entwurf völlig indiskutabel. Er entkernt und entwertet das aktuelle Reviersystem massiv. Zur Verdeutlichung ein Vergleich: Sie mieten eine Wohnung oder ein Haus und haben jeden Abend auf Verlangen den Vermieter oder einen seiner Bekannten mit beim Abendbrot sitzen. Niemand würde eine Wohnung bei einer solchen Voraussetzung mieten wollen."

Dieser Entwurf, so der Hegering, entbehre jeglicher sinnigen Grundlage und werfe zudem viele praktische Fragen auf, die der Gesetzentwurf nicht beantworten kann: Zum Beispiel Fragen zur Durchführung von Drückjagden oder auch eventuelles Nachsuchen. Der Vorschlag werde zudem sehr kurzfristig zu deutlich sinkenden Pachteinnahmen bei den Jagdgenossenschaften führen und somit widersprüchlich zum Interesse der überwiegenden Zahl der Jagdgenossen.

Unsinnige Verbote und Erlasse?
"Weiterhin beinhaltet der Gesetzentwurf Verbote zum Beispiel von bleihaltiger Munition oder der Jagd mit Bauhunden im Naturbau", äußerte Hennecke. "Gleichzeitig wird der Mutterschutz bei Rot- und Schwarzwild de facto aufgekündigt sowie die Ausrottung von Muffel- und Damwild per Gesetz erlassen."

Im ersten Schritt bedürfe es der Anerkennung der vielen Jäger in Rheinland-Pfalz als Naturschützer für die heimische Flora und Fauna: "Wir handeln vor Ort im Sinne der Hege und des Naturschutzes. Allein im Gebiet der Verbandsgemeinde Asbach vertritt der Hegering Asbach-Neustadt als Ortsgruppe des Landesjagdverbandes RLP etwa 140 aktive Jäger, die dem Naturschutz und der Hege verpflichtet sind", so der Hegeringleiter weiter.

Schlecht für die Artenvielfalt?
Gleichzeitig wurde angemerkt, dass der Gesetzentwurf schlecht für die Artenvielfalt sei, zum Beispiel durch Einschränkung der Prädatorenbejagung. Seit Jahren bestehe der öffentliche Wunsch einer besseren Hege von Niederwild wie Hase, Rebhuhn oder Fasan, gleichzeitig solle die Jagd auf Fuchs und Waschbär erschwert werden.

Wie Rüddel weiter erfuhr, hat der Landesjagdverband schnell reagiert und den befristeten "Warnstreik" bei der Fallwildbeseitigung organisiert. Weitere Aktionen seien in Vorbereitung. "Dieses neue Jagdrecht muss verhindert werden", lautet die Prämisse. Es stelle sich die dringende Frage, warum das Jagdgesetz, das sich über zig Jahre bewährt hat, überhaupt geändert werden soll. (PM)
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