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Nachricht vom 23.03.2023
Kultur
Skandal im Schlosstheater Neuwied durch Hausmeister Krause mit Dackel Bodo
Tom Gerhardt ist mit seiner berühmten Comedy-Galionsfigur "Hausmeister Krause" auf die Bühne zurückgekehrt. Freunde des Schriftführers und Kassenwarts des Kölner Dackelclubs KTC 1881 konnten sich am 23. März bei der Premiere im Schlosstheater über den zugleich spießigen und chaotischen Halbzeit-Hausmeister verlachen.
Es geht turbulent zu im Schlosstheater Neuwied. Fotos: Wolfgang TischlerNeuwied. Ständige Missverständnisse und Verwechslungen treiben die klamaukige Handlung voran. Dieter Krauses ganzer Ehrgeiz bezieht sich auf den Dackelclub, dessen Präsident er unbedingt werden will. Sein treuer Freund Herbert soll ihm mit seinem Votum dazu verhelfen. Der Stotterer mit "Mopsfigur" hat Skrupel, doch Dieter bietet ihm als Gegenleistung Unterstützung bei seiner aufreizenden Tochter Carmen, auf die Herbert zwei Augen durch seine große Brille geworfen hat. Schauspieler Stephan Bieker kann mit feuchten Augen sehr überzeugend Mitgefühl, Verliebtheit und Panik verkörpern.

Dieters große Stunde scheint gekommen, als die "ordentliche Sitzung des Teckelclubs" mit nur drei Mitgliedern in seinem Wohnzimmer stattfindet. Dass er über diesen Termin seinen zwanzigsten Hochzeitstag vergessen hat, deprimiert seine Ehefrau Lisbeth, die gekonnt von Antje Lewald verkörpert wird. Sie muss erkennen: "Die Tage der Leidenschaft mit Dieter waren kurz und sind sehr lange her." Und dass Frauen länger leben, damit sie noch ein paar Jahre haben, das ganze Elend zu vergessen. Lisbeth ist nicht überzeugt von Tochter Carmens probaten Anheiz-Tipps: kurzes Röckchen und sexy Wäsche zu dem Scorpions-Song "Still loving you".

Als Carmen alias Luana Bellinghausen entdeckt, dass der Kühlschrank gefüllt ist mit leckeren Schnittchen und Sekt, sind die beiden Frauen überzeugt, dass Dieter doch eine Hochzeitsüberraschung geplant hat und initiieren ihrerseits ein kleines Geheimnis sowie einen großen romantischen Auftritt.

Krause, der gegenüber Vorgesetzten stets devot agiert, aber immer wieder perfide Intrigen bis hin zu Mordanschlägen ausheckt, um seine Interessen durchzusetzen, hat diesmal die Rechnung ohne seine Frau gemacht, die tief verletzt ist und ihren nachlässigen Mann bestraft. Von seinem Präsidenten Karl (Stefan Preiss) wird er gar zum "Napfwart" degradiert. Dieter ist am Boden zerstört und fürchtet mehrfach: "Dat macht die Pumpe nit mehr mit!"

Den "Verräter" Herbert stößt er brutal "in den Rinnstein der Geschichte". Zugleich sinnt er auf Rache an den Frauen der Familie. Da er dafür auch die Putzfrau Marielka (ebenfalls Luana Bellinghausen) in seine Machenschaften verwickelt, eskaliert der Ehestreit zum Rosenkrieg mit Scherben und Schnipseln. Lisbeth zieht aus, doch Dieter will mit allen Mitteln seine Frau zurück.

Auch Hauswart Makielski (Stefan Preiss) leidet unter Dieters Verdächtigungen und Rachegelüsten. Das große Drama, das der Hausmeister inszeniert hat, rettet ihn am Ende. Dieters geliebter Dackel Bodo ist in seiner Urne permanent Zeuge der Verwicklungen.

Das Stück "Hausmeister Krause - Du lebst nur zweimal" wird noch bis zum 16. April im Schlosstheater Neuwied gespielt. (htv)
       
       
       
   
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