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Nachricht vom 19.03.2023
Region
Römerwelt Rheinbrohl startet mit römischem Handwerk in die neue Saison
Nach der Winterpause hat das Erlebnismuseum Römerwelt am Sonntag (19. März) seine Türen für die neue Saison geöffnet. Gestartet wurde mit einer offiziellen Eröffnung durch den Geschäftsführer Frank Wiesenberg. Belebte Stationen im Gelände boten den Besuchern an diesem Tag tiefere Einblicke, vor allem in das römische Handwerk.
In den rekonstruierten Backöfen wurde Brot für das Publikum gebacken. (Fotos: sol)Rheinbrohl. In den rekonstruierten Backöfen glühte die Holzkohle, die auch schon bald Platz machte für die frischen Teiglinge. Die Besucher schauten sich den Betrieb an den römischen Backöfen an und freuten sich auf die Brote, die erworben werden konnten. Ähnlich emsig ging es an weiteren Stationen in der Römerwelt zu. An einer anderen Feuerstelle wurden farbige Glasperlen hergestellt. Studenten der Universität Köln zeigten in ihrem Workshop "Keramik-Bestimmung" die unterschiedlichen Arten von Keramik anhand von Fragmenten. So konnten die Besucher rätseln, zu welchen Gefäßen die Fragmente gehört haben könnten. Unterschiede wurde unter anderem zwischen dicht gebrannte Keramik (Terra Sigillata) für Tafelgeschirr und grob gebrannte Keramik für Kochtöpfe deutlich.

Ein weiterer von Studenten geleiteter Workshop beschäftigte sich mit der Kleidung der Antike. Hier fragten die Besucher etwa, welche Textilien verwendet wurden. Die neue Museumspädagogin Sarah Dampfe stellte zusammen mit den Kinder Salben her. Die jungen Besucher suchten sich ihr Aromaöle aus und vermischten sie mit kosmetischem Sonnenblumenöl und Bienenwachs. Heraus kamen Salben für die Hautpflege. Wie Dampfe berichtete, hatte sie im vergangenen Jahr zusammen mit Kindern Kräutersäckchen mit Kräutern aus dem Römerwelt-Garten gebunden. Die Besucher konnten sehen, schmecken, riechen und genießen - alle Sinne wurden angesprochen.

Ulrike Kaufmann und Hendrik Nolte präsentierten das Schmiedehandwerk. In der Römerwelt zeigte auch ein Steinmetz seine Arbeiten. Und Autor Christian Havenith stellte sein Buch "Der kleine Keltenkessel" mit archäologisch erschlossener keltischer Kochkunst vor. Die Besucher konnten auch erfahren, was sie im Laufe des Jahres an Veranstaltungen in der Römerwelt erwartet. Zum Beispiel findet eine Vortragsreihe in Kooperation mit der KVHS Neuwied statt. Auch ein Lateinkurs ist aufgrund der guten Resonanz im vergangenen Jahr wieder geplant. Für historische Darsteller ist die Internationale Reenactementmesse am 22. und 23. April interessant.

Es wird auch wieder Thementage geben, die die Backöfen, historisches Bogenschießen und Glas in den Mittelpunkt rücken. In Kooperation mit der Ruhruniversität Bochum ist eine Veranstaltung rund um die Verwendung von Glas zur Römerzeit angedacht. Auch befindet sich eine Glashütte in Bau, um überhaupt das Thema Glas mehr in den Fokus zu rücken. Mehr Informationen zum Jahresprogramm gibt es auf der Homepage der Römerwelt. (sol)

       
   
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