NR-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Neuwied
Nachricht vom 08.02.2023
Region
Stadt Dierdorf plant Windpark
Nachdem die Ortsgemeinden Groß- und Kleinmaischeid entschieden hatten, zusammen mit den Firmen Vattenfall und "wiwi consult" ein Windparkprojekt im Maischeider Land zu errichten, zieht die Stadt Dierdorf nun nach. Fachleute der Firmen und Stadtbürgermeister Thomas Vis hatten zu einer Informationsmesse ins Dorfgemeinschaftshaus nach Giershofen eingeladen.
Symbolfoto: Wolfgang TischlerKleinmaischeid. Der Stadtrat Dierdorf hatte in einer nicht öffentlichen Sitzung entschieden auf kommunalen Flächen, genauso wie die Nachbargemeinden Klein- und Großmaischeid, einen Windpark zu entrichten. Deshalb gab es eine öffentliche Einladung zu einer Informationsveranstaltung ins Dorfgemeinschaftshaus nach Giershofen. Rund 250 Personen folgten der Einladung, viele auch aus den Nachbargemeinden, denn in der Verbandsgemeinde Puderbach denkt man auch intensiv über Windparks nach.

Nach derzeitigem Stand sind insgesamt neun Windenergieanlagen geplant. Fünf Anlagen sollen etwa südlich von Brückrachdorf und Giershofen entlang der Autobahn entstehen. Zwei Anlagen sind zwischen Wienau und Dernbach geplant und weitere zwei Windräder sollen nördlich von Elgert an der Grenze zur VG Puderbach entstehen. Die Narbenhöhe der geplanten Windräder beträgt 165 Meter und der Rotor hat eine Länge von 80 Metern. Details siehe nachstehende Karte.

Die Anlagen werden alle auf gemeindeeigenem Land errichtet, sodass die Einnahmen an die Stadt Dierdorf fließen. Es gibt eine Bürgerbeteiligung ausschließlich für Standortkommunen und Bürger der Stadt Dierdorf. Die beiden Firmen übernehmen Planung und Bau der Anlagen inklusive der Risiken. Eine Beteiligung ist ab Inbetriebnahme ab einem Betrag von 300 Euro möglich.

Ein immissionsschutzrechtliches Genehmigungsverfahren wird jetzt in die Wege geleitet. In diesem wird es ein Beteiligungsverfahren geben, in dem sowohl die Bürger als auch die Träger öffentlicher Belange Stellung zum Projekt nehmen können. Die Stadt tritt im Verfahren lediglich als Verpächter der Flächen auf. Die Betriebsträgerschaft liegt bei den Firmen selbst. Wie viele Anlagen in dem Gebiet letztendlich errichtet werden, entscheidet die abschließende rechtskräftige Genehmigung.

Bei den Anlagen in Wienau und Elgert gab es direkt Bedenken seitens des Flugsportvereins, der eine Beeinträchtigung seines Flugverkehrs befürchtet. Grundsätzlich gab es Zustimmung zur Windkraft, aber auch viele kritische Fragen, die an dem Abend offengeblieben sind. Einige waren: "Wie gesundheitsschädlich ist Windkraft?", "Wird mein Haus in der Nähe des Windparks weniger wert?" oder "Informationen rund um den Schattenwurf". Um die vielen Fragen zu klären, sollen weitere Veranstaltungen folgen.

Die beiden Firmen hatten an dem Abend ein umfangreiches Informationsmaterial zur Verfügung gestellt. Das Projekt steht noch ganz am Anfang der Entwicklung. Der weitere Prozess der Planung für die Genehmigung bis zum Bau und der Inbetriebnahme des Windparks kann sich laut den Firmen über die kommenden vier bis sechs Jahre erstrecken. Hier gibt es weitere Informationen und es können online Fragen gestellt werden. (woti)
 
Nachricht vom 08.02.2023 www.nr-kurier.de