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Nachricht vom 15.01.2023
Region
Neuwieder Hospiz und Ambulantes Hospiz feierten Jubiläum
"Machtvolle Begeisterung für eine gute Idee": Im August 1997 wurde der Neuwieder Hospiz-Verein gegründet. Gemeinsam mit dem Ambulanten Hospiz feierten die Aktiven nun ihr Jubiläum. Im Amalie-Raiffeisen-Saal der Volkshochschule Neuwied versammelten sich Mitglieder und Wegbegleiter zu einem interessanten und kommunikativen Treffen.
Impressionen des Jubiläumstreffens. (Fotos: Jürgen Grab)Neuwied. Die Mitglieder sind sich einig: "Als wir den Hospizverein gründeten, waren wir einige Wenige mit einer machtvollen Begeisterung für eine gute Idee. Inzwischen sind wir eine große Gemeinschaft geworden, die eine besonders schwierige, aber sehr wichtige Aufgabe wahrnimmt." Zu Beginn war es eine Gruppe von rund 20 engagierten Menschen, heute sind es über 100 Ehrenamtliche, die die Hospizidee weitertragen, um sterbenden Menschen, ihren Angehörigen und Trauernden zur Seite zu stehen. Gemeinsam mit dem Ambulanten Hospiz Neuwied, das nun auch schon seit 22 Jahren besteht und weiteren Kooperationspartnern gaben die Ehrenamtlichen dem Begriff "Neuwieder Hospiz" ein Gesicht und tragen dazu bei, dass die Themen Sterben und Tod kein Tabu mehr sind.

Mit offenkundiger Empathie gaben etliche Männer und Frauen in einem Video ihre Gründe an, warum sie sich im Hospizverein bei der Beratung und Betreuung von Sterbenden und den Hinterbliebenen engagieren. Dieses Video wurde am vergangenen Freitag einer großen Besucherschar im Amalie-Raiffeisen-Saal der Neuwieder VHS vorgeführt, die ein großes Interesse sowohl an dem organisierenden Verein als auch an der Einrichtung eines ambulanten Hospizes" in der Engerser Straße hatte.

Bedarf an Sterbebegleitung steigt
Im Laufe der Jahre hat sich das Engagement von Verein und dessen Mitgliedern noch weiter entwickelt. Denn der enorme Anstieg an nachgefragter Sterbebegleitung führte auch zu einem hohen Bedarf an Trauerbegleitung, die zu einem wichtigen Teil der Tätigkeiten der ehrenamtlichen Mitarbeiter des Neuwieder Hospizvereins geworden ist. Die Intensität der Arbeit steigerte sich umso mehr als drei Jahre nach der Vereinsgründung auch ein ambulantes Hospiz gegründet wurde, dessen Leiterin Anita Ludwig ist, die innerhalb der eigenen Räumlichkeiten in der Engerser Straße ein intensives Beratungs- und Betreuungsangebot unterbreitet.

Diese und noch viel mehr Informationen erhielten die geladenen Gäste zum 25-jährigen Jubiläum des Neuwieder Hospizvereins nicht nur durch die Hospizverantwortlichen und die entsprechenden Mitarbeiter, sondern auch durch den Performance-Künstler Christoph Gilsbach, der nicht nur interessante Persönlichkeiten auf eine ganz spezielle Weise vorstellte, sondern sich bei der Personenvorstellung auch auf die Harfenistin Clara Dicke mit ihrer musikalische Begleitung verlassen konnte. Bei dieser eher unkonventionellen Personenpräsentation wurden entsprechende Persönlichkeiten wie zum Beispiel der Vereinsvorsitzende Peter Kosalla und andere Frauen und Männer dem Publikum sowie Repräsentanten des Hospizträgers vorgestellt, die für die ehrenamtlich geleistete Hospizarbeit von Bedeutung sind. Für den Veranstaltungsablauf am vergangenen Freitag war zudem die technische Unterstützung durch Beate Christ wichtig, die die äußeren Bedingungen für einen interessanten und informativen Veranstaltungsablauf regelte.

Wirksames Helfen
Derzeit bilden Angebote für trauernde Kinder und Familien sowie mit ein "Letzte Hilfe-Kurs" für Kinder und Jugendliche im Alter von 8-16 Jahre einen wichtigen Aspekt in der Hospizarbeit. Entsprechend der Notwendigkeit einer persönlich-präventiven oder einer nachgehenden Beratung und Betreuung im Familien- und Bekanntenkreis und dem Bewusstsein der Notwendigkeit eines wirksamen Helfens haben viele Menschen dazu bewogen, beim Neuwieder Hospiz engagiert mitzuarbeiten.

Im Laufe der Jahre hat sich Engagement immer weiter entwickelt. Denn der enorme Anstieg an nachgefragter Sterbebegleitung führte auch zu einem hohen Bedarf an Trauerbegleitung, die zu einem wichtigen Teil des Neuwieder Hospizvereins geworden ist. Bei der jetzt organisierten Veranstaltung im Amalie-Raiffeisen-Saal waren sich Peter Kosalla und Anita Ludwig und mit ihnen zahlreiche engagierte Mitarbeiter einig, dass neben einer individuellen Betreuung auch einige weitere wichtige Persönlichkeiten für die organisatorisch, finanziell und verwaltungsmäßig wichtige Hospizarbeit notwendig sind, um hier unbedingt neben ganz persönlichen Angeboten zum Beispiel auch Kurse (auch für Kinder) sowie weitere vielfältige informierende sowie beratende Aktivitäten von Bedeutung anzubieten, was sowohl von Landrat Achim Hallerbach als auch vom Neuwieder Bürgermeister Peter Jung und weiteren Landkreis-Bürgermeistern durchaus gewürdigt wurde.

Gekommen waren zudem mit Ulrich Heinen einer der Vereinsgründer sowie mit Christoph Drolshagen der Geschäftsführer der Marienhaus-Hospize in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und im Saarland. Schließlich war es Isabelle Fürstin zu Wied, die wegen eines Trauerfalls nicht zugegen sein konnte, als Protektorin des Jubiläums jedoch ein Grußwort geschrieben hat, in dem es unter anderem heißt: "Seit nunmehr 25 Jahren kümmert sich der Neuwieder Hospiz mit seinen über 300 Mitgliedern um die Förderung der hospizlichen Begleitung der Trauer- und der Kindertrauerarbeit sowie um die Durchführung von Veranstaltungen und um die so wichtige Öffentlichkeitsarbeit. Dank gebührt zudem dem hauptamtlich besetzten, seit 22 Jahren bestehenden Ambulanten Hospiz mit der dort tätigen Anita Ludwig und den mehr als 100 engagierten ehrenamtlich- und sieben hauptamtlich tätigen Mitarbeitern, die seit 22 Jahren bei der hospizlichen Begleitung erkrankter und sterbender Menschen und deren Angehörigen engagiert sind. Das Ambulante Hospiz leistet zudem palliative Beratung und veranstaltet Qualifizierungs- und Bildungsangebote sowie weitere Bildungsangebote und Veranstaltungen für die Öffentlichkeitsarbeit", betonte die Fürstin in ihrem Grußwort.

Nach dem offiziellen Teil hatten die Gäste im Amalie-Raiffeisen-Saal Gelegenheit, noch ein wenig beisammenzubleiben, um miteinander ihre persönlichen Eindrücke dieses besonderen Festes auszutauschen. (Jürgen Grab)
       
 
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