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Pressemitteilung vom 16.08.2022
Region
Ausfall der Linie RE 8: Erste Bilanz und Protest des SPNV-Nord zeigt Wirkung
Seit Montag, 15. August, verkehrt auf der rechten Rheinseite auf der Schiene für fünf Wochen nur noch die RB 27, das bedeutet einen kompletten temporären Ausfall der Linie RE 8. Damit soll die betriebliche Situation bei der DB Regio NRW gelindert und stabilisiert werden. Knapp zwei Tage nach dem Ausfall kann nun eine erste Bilanz gezogen werden.
Der Ausfall der Linie RE 8 sorgt derzeit für viel Aufregung - nun können erste Auswirkungen festgehalten werden. (Symbolfoto)Region. Der Ausfall der Linie RE 8 läuft nun bereits seit dem 15. August und ist bis zum 18. September geplant. Bereits im Vorfeld stieß das Vorhaben der Deutschen Bahn bei regionalen Politikern, Mitgliedern des Schienen-Personen-Nahverkehrs (SPNV) sowie den Bürgern auf viel Kritik und Verägerung. (Der NR-Kurier berichtete hier, hier und hier)

Nun kann eine erste Bilanz gezogen werden und diese lautet: Der Start in dieses halbierte Betriebsprogramm verlief holprig, aber besser als befürchtet:
- Am Montag brachte eine Signalstörung den Frühverkehr Richtung Koblenz durcheinander.
- Die größten Auswirkungen mit sehr hohen Verspätungen und Zugausfällen hatte am Montag um die Mittagszeit eine extern verursachte Streckensperrung bei Neuwied.
- Bei mehreren Fahrten fehlte über den ganzen Tag die zweite Fahrzeugeinheit, so dass die bestellte Kapazität nicht zur Verfügung stand.
- Die meisten Züge der RB 27 fuhren tatsächlich recht nah am Fahrplan.
- Am zweiten Betriebstag sind bis mittags keine größeren Störungen eingetreten.
- Belastbare Informationen zur Auslastung der Züge liegen jedoch noch nicht vor.

Zudem sollen die nachträglichen Verbesserungen am Ursprungsprogramm den Fahrgästen zu Gute kommen:
- Kurzfristig hat die DB Regio NRW einen Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen für den RE 8 einrichten können, der in der ersten Woche zum Einsatz kommen wird und bei den Zugausfällen am Montag unterstützend zum Einsatz kam.
- Ab der zweiten Woche wird der baubedingte Pendel der RB 28 von Niederlahnstein über Neuwied bis nach Linz am Rhein verlängert. Der bestehende SEV nach Bad Honnef wird angepasst und erhält in Linz geeignete Übergänge.
- Für den Schülerverkehr wurde ein besonderer Busersatz bis nach Bonn-Beuel eingerichtet.
Entsprechende Fahrpläne werden durch DB Regio NRW veröffentlicht.

Weiterhin offen ist die Forderung, den Regionalexpress RE 8 mindestens zu den Hauptverkehrszeiten weiterfahren lassen. Viele Fahrgäste haben wegen der bisherigen schlechten Qualität der erbrachten Leistung schon resigniert und nutzen alternative Mobilitätsmöglichkeiten. Da zahlreiche Kinder und Jugendliche aus dem Norden des Kreises Neuwied Schulen in NRW besuchen, wird der Schülerverkehr genau beobachtet werden.

Proteste tragen Früchte
Verbandsvorsteher des SPNV und Landrat Hallerbach äußert sich folgendermaßen: „Unsere Proteste und Aktivitäten führen zu ersten sichtbaren Verbesserungen am ursprünglichen Radikalkonzept der DB Regio NRW. Mein Dank gilt den Menschen, die dies jetzt umgesetzt haben oder umsetzen. Gerade den Menschen im Betriebsdienst der RB 27 wird jetzt viel abverlangt, da der ganze Frust der Fahrgäste hier aufläuft. Weitere nötige Maßnahmen sind der Einsatz der Coradia-Continental-RE8-Fahrzeuge auf der RB 28 und eine Verlängerung nach Norden über Linz hinaus bis nach Troisdorf, um dort Anschlüsse nach Köln zu bekommen“.

Verbandsdirektor des SPNV Thorsten Müller fährt fort: „Ein annehmbarer Start dieser fünf Wochen mit den eingeführten und angekündigten Verbesserungen verpflichtet die DB Regio NRW auch alle weiteren Tage sich um eine akzeptable Mobilität seiner Fahrgäste zu kümmern. Erste Rückmeldungen aus dem Jahresfahrplan 2023 zeigen, dass die unternehmerische Schwäche der DB Regio NRW wohl auch nach den fünf Wochen Ausfall RE 8 nicht gelöst sein wird“.

Der SPNV-Nord empfiehlt den Fahrgästen, sich vor der Fahrt immer über die digitalen Fahrplanauskünfte zur aktuelle Lage zu informieren.

(Pressemitteilung des SPNV Nord)
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