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Nachricht vom 24.07.2022
Politik
Zoo Neuwied: Steigende Energiekosten bereiten Sorgen
Gemeinsame Papaya-Fraktionssitzung in der Else-Schütz-Zooschule. Papaya mahnt Unterstützung bei steigenden Energiepreise an. Das Land Rheinland-Pfalz sei gefordert.
Foto: privatNeuwied. Schlangen, Echsen & Co frieren nicht gern. Amphibien und Reptilien sind wechselwarm und empfindlich. Subtropische Verhältnisse herrschen deshalb das ganze Jahr über im Exotarium des Neuwieder Zoos. Doch diese tierische Wohlfühltemperatur kostet Geld – angesichts der aktuellen Gaspreisentwicklungen mehr und mehr. Und natürlich ist das Exotarium nur ein Beispiel. Energie braucht der Zoo an vielen Stellen. Rund 250.000 Euro hat er dafür zuletzt pro Jahr ausgegeben. Dass sich diese Summe nun bald deutlich erhöhen wird, steht außer Frage.

Anfang 2021 war der Bestand des Zoos akut gefährdet. Weil im Lockdown die Einnahmen komplett weggebrochen waren, die Ausgaben aber nahezu unvermindert weiterlaufen mussten, hatten sich CDU-Chef Martin Hahn, Pascal Badziong und Direktor Mirko Thiel gemeinsam mit einem Hilferuf an die Bevölkerung gerichtet. Mit riesigem Erfolg: Eine ungeheure Welle der Hilfsbereitschaft setzte ein. Dank zahlreicher Spenden konnte die finanzielle Schieflage abgewendet und der Zoo gerettet werden. „Das hat ganz klar gezeigt, wie wichtig unser Zoo den Menschen ist“, erinnert sich CDU-Fraktionschef Martin Hahn - und macht gleichzeitig deutlich, „dass wir uns darauf nicht verlassen dürfen“.

Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen von CDU – Bündnis 90/die Grünen und FWG will Hahn deshalb frühzeitig dafür sensibilisieren, dass die explodierenden Energiepreise den Zoo vor große Schwierigkeiten stellen. „Der Neuwieder Zoo ist der größte in Rheinland-Pfalz. Er ist ein touristisches Aushängeschild, nicht nur für die Stadt, sondern für das ganze Land. Man muss nur die Nummernschilder auf dem Parkplatz ansehen, um zu erkennen, dass die Besucher aus einem großen Umkreis kommen“, sagt er und fordert deshalb bereits heute das Land auf, „dieses Mal nicht wieder zu warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist.“
„Andere Zoos bekommen laufend große Summen an öffentlichen Geldern, während unser Zoo von einem privaten Förderverein mit unserem Oberbürgermeister Jan Einig an der Spitze getragen wird. Das ist eine ungeheure Leistung, die in solch außergewöhnlichen Lagen wie der aktuellen aber an ihre Grenzen kommt und Unterstützung benötigt", macht FWG-Chef Karl-Josef Heinrichs bei einer gemeinsamen Fraktionssitzung von CDU, Grünen und FWG in der neuen Zoo-Schule deutlich.

Die Schule wiederum ist der beste Beweis für die fantastische Entwicklung, die der Zoo in den vergangenen Jahren genommen hat. Er ist längst viel mehr als ein touristisches Highlight, als ein toller Park, in dem Besucher Tiere anschauen können. Das Team um Direktor Mirko Thiel bringt in seinem außerschulischen Lernort ungezählten Kindern, aber auch Erwachsenen die Welt der Tiere näher, sensibilisiert sie für die biologische Vielfalt und vermittelt den Wert von Nachhaltigkeit.

"Die moderne, funktionale und top-ausgestattete Else-Schütz-Zooschule ist ein Meilenstein in der Entwicklung unseres Zoos", schwärmt Regine Wilke von Bündnis 90/ die Grünen, die sich im Namen der Papaya-Koalitionäre noch einmal ausdrücklich bei der Else-Schütz-Stiftung bedankt. Die Stiftung aus dem Westerwald hatte - getreu ihrem Zweck, Bildung, Jugend und Tierschutz zu fördern - den Neubau vor rund einem Jahr komplett bezahlt. „Wie ein Sechser im Lotto“, freute sich damals Direktor Mirko Thiel, der die Container, die der Zoo bis dahin für seine vielen pädagogischen Projekte genutzt hatte, so aussortieren konnte. (PM)
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