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Nachricht vom 21.06.2022
Wirtschaft
Ausbilderschein – Inhalte und Kosten
Die Ausbildereignung berechtigt Arbeitnehmer oder Selbstständige, Nachwuchskräfte auszubilden. Nur wer geeignete Ausbilder beschäftigt, darf auch Ausbildungsplätze vergeben und Lehrlinge einstellen. Was braucht es für den Ausbilderschein?
Foto Quelle: pixabay.com / <a href=https://pixabay.com/de/users/jarmoluk-143740/ target=_blank rel=nofollow>jarmoluk</a>Ausbilderschein – wer darf ihn machen?
Um Nachwuchs ausbilden zu können, müssen Mitarbeiter die persönliche und fachliche Eignung nachweisen. Der Nachweis der fachlichen Eignung für den Ausbilderschein ist relativ leicht – ein abgeschlossener Beruf und Berufserfahrung werden von der prüfenden Stelle schnell anerkannt. Die persönliche Eignung wird durch ein sauberes Führungszeugnis nachgewiesen. Softskills werden in der Präsentationsprüfung erfragt. Fest steht, dass die Fähigkeit zur Kommunikation einen hohen Stellenwert in der Bewertung der persönlichen Eignung hat.

Seminar und Prüfung
Um sich auf die Prüfung vorzubereiten, gibt es Seminare. Es ist aber auch möglich, die Prüfung ohne ein Seminar abzulegen und sich extern hierfür anzumelden. Im Fachjargon wird der Ausbilderschein auch AdA Schein genannt.

Die Prüfung besteht aus 2 Teilen. Die schriftliche Prüfung und eine mündliche Prüfung, in der eine Präsentation erwartet wird. Früher war es auch möglich, mit einem Auszubildenden zu erscheinen und ein Rollenspiel zu machen.

Die Prüfungsvorbereitung ist für den AdA Schein online möglich. Berufstätige können hier teilweise auch neben ihrem Job die Seminare wahrnehmen.

Inhalte des Seminars
Die Fragen in der Prüfung beziehen sich auf insgesamt vier Handlungsfelder:

Handlungsfeld 1: Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen
Handlungsfeld 2: Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung mitwirken
Handlungsfeld 3: Ausbildung durchführen
Handlungsfeld 4: Ausbildung abschließen

Diesen Handlungsfeldern sind Themen aus Organisation, Recht, Kommunikation, Didaktik etc. zugeordnet. Die Seminare sind so strukturiert, dass sie sich vorwiegend auf die Prüfungsfragen konzentrieren. In der Praxis zeigt sich, dass das kontinuierliche Üben anhand von früheren Prüfungen die beste Methode ist, sich das Wissen anzueignen.

Kosten des Seminars und der Prüfung
Die Seminare dauern in der Regel nur wenige Wochen. Die genaue Dauer richtet sich nach dem zeitlichen Konzept. Die Kosten belaufen sich im oberen dreistelligen bzw. unteren vierstelligen Bereich. Die Prüfungsgebühren werden von der prüfenden Stelle festgelegt.
Die Kosten für die Vorbereitung auf den Ausbilderschein können gefördert werden. Ansprechpartner hierfür ist die Arbeitsagentur. Arbeitgeber wenden sich an den Arbeitgeberservice, Arbeitnehmer haben die Chance, einen Bildungsgutschein zu beantragen und können formlos einen Antrag stellen.

Ausbilder sein
Nach bestandener Prüfung Ausbilder zu sein, erfordert Engagement, Kreativität und Menschenkenntnis. Lehrjahre sind keine Herrenjahre ist ein Spruch der jeden begleitet, einige Auszubildende aber auch verzweifeln und aufgeben lässt. Als Ausbilder muss man in der Lage sein, junge Menschen zu motivieren, ihnen in schwierigen Lebenslagen zur Seite zu stehen und Ausbildungsinhalte spannend aufzubereiten. Glücklicherweise stehen Ausbilder nicht allein da. Es gibt viele Institutionen, die sich der Nachwuchsförderung verschrieben haben und Publikationen, interaktive Medien o. ä. herausgeben oder Messen veranstalten.

Dem beruflichen Nachwuchs vertrauen
Lehrlinge fühlen sich am ehesten wohl in ihrer Ausbildung, wenn ihnen Vertrauen geschenkt wird. Statt ihnen knifflige Aufgaben vorzuenthalten, weil Kunden reklamieren könnten, gilt es, Möglichkeiten zu schaffen, dass sie die Fähigkeiten erlernen, diese Aufgaben zu bewältigen. Übungswerkstätten, Projektaufgaben und Kooperationen mit anderen Ausbildern und ggf. sogar anderen Unternehmen helfen Auszubildenden sehr. Vertrauen zahlt sich letztlich auch für das Ausbildungsunternehmen aus. (prm)

Agentur Artikel
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