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Nachricht vom 01.06.2022
Wirtschaft
Ohrensausen – was verbirgt sich hinter diesem Phänomen?
Ohrensausen ist ein weitverbreitetes Phänomen. Unter bestimmten Umständen kann es zu Ohrgeräuschen, die sich durch Brummen, Summen oder Rauschen bemerkbar machen, kommen. Abhängig von ihrer Stärke werden die Töne kaum wahrgenommen oder als störend empfunden. Wenn Geräusche im Ohr häufig auftreten, kann es sich um Tinnitus handeln.
Foto Quelle: pixabay.com / <a href=https://pixabay.com/de/users/mikes-photography-1860391/ target=_blank rel=nofollow>mikes-photography</a>Wie geht man mit Ohrgeräuschen um?
Genau genommen ist das Pfeifen im Ohr keine Krankheit, sondern eher ein Symptom, das jedoch den Alltag der Betroffenen erheblich beeinflussen kann. Als Auslöser für einen Tinnitus werden Stress, Überforderung und Ängste vermutet. Außerdem gibt es körperliche Ursachen wie Verspannungen der Nackenmuskulatur, die Ohrgeräusche begünstigen können. Es ist bekannt, dass der Körper bei Stress vermehrt Kortisol produziert. Das Stresshormon verengt die Blutgefäße, sodass das Blut nicht mehr ungehindert fließen kann. Dadurch kann es zu Durchblutungsstörungen im Bereich des Innenohrs kommen. Oft kommt es in Verbindung mit dem alterungsbedingten Hörverlust gleichzeitig zu Hörstörungen oder Ohrgeräuschen. Manchmal tritt ein Tinnitus auch in jüngerem Lebensalter auf. Obwohl die Ohrgeräusche keinen Hörverlust verursachen können, wird das ständige Pfeifen und Klingeln im Ohr als belastend empfunden. Ähnlich wie bei Schwerhörigkeit werden bei Tinnitus häufig Hörgeräte verwendet, um gutes Hören zu ermöglichen. Basierend auf der Diagnose eines HNO-Facharztes kommen im Rahmen einer Tinnitus-Therapie entweder Hörgeräte oder Tinnitus-Noiser unterstützend zum Einsatz. Vom Tinnitus-Noiser wird ein Gegenton zum Störgeräusch erzeugt. Das Geräusch kann so programmiert werden, dass es kaum wahrnehmbar ist. Da das Tinnitus-Geräusch beim Tragen eines speziellen Hörgerätes kaum bemerkt wird, sinkt der Leidensdruck. Im Unterschied dazu dient das klassische Hörgerät, das bei Schwerhörigkeit zum Einsatz kommt, zum Ausgleichen eines Funktionsdefizits des Ohres. Mit der frühzeitigen Nutzung eines Hörgerätes sollen eine Verschlimmerung der Hörfähigkeit vermieden oder ein drohender Verlust des Hörvermögens hinausgezögert werden. Ein Hörgerät besteht aus mehreren Komponenten: einem Lautsprecher, einem Mikrofon sowie einem Verstärker. Das Tragen einer Hörhilfe kann notwendig werden, wenn das Hörvermögen nachlässt. Erste Anzeichen für Hörprobleme sind das Überhören von Naturgeräuschen wie Vogelgezwitscher oder Haushaltsgeräusche wie das Surren des Kühlschranks. Wird eine Hörschwäche bemerkt, sollte beim Arzt oder einem Hörgeräte-Fachmann ein Hörtest durchgeführt werden.

Entspannen und Stress abbauen
Ein Tinnitus deutet auf zu viel Stress und Überlastung hin. Um das Auftreten störender Ohrgeräusche zu vermeiden, sollte man sich vor Lärm schützen und Stress abbauen. Eine Möglichkeit, die innere Ruhe wiederzufinden, ist die
Klangschalenmeditation. Auch eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, regelmäßigen Bewegungseinheiten und ausreichend Schlaf kann dabei helfen, Stress vorzubeugen oder mit Ohrgeräuschen besser umzugehen. Es gibt verschiedene Entspannungsmethoden, die einfach erlernbar sind und zu Hause oder am Arbeitsplatz durchgeführt werden können. Ein effektives Stressmanagement hilft, den Alltag zu strukturieren, sodass stressige Situationen vermieden werden können. Abhängig von der beruflichen Tätigkeit kann ein Lärmschutz in Betracht gezogen werden, für bestimmte Berufsgruppen sind lärmschützende Maßnahmen sogar vorgeschrieben. Bleibende Schwerhörigkeit kann verbunden mit Ohrgeräuschen durch überlaute Musik in der Diskothek sowie beim Musikhören über Kopfhörer entstehen. Damit sich keine Hörprobleme entwickeln, sollte die Lautstärke reduziert werden. Wer sich überfordert fühlt, kann lernen, nein zu sagen. Auch in Neuwied finden regelmäßig Gesundheitsaktionen gegen Stress statt. (prm)

Agentur Autor:
Sebastian Meier
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