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Nachricht vom 27.05.2022
Region
Vorbereitung auf 1200-Jahr-Feier in Meinborn
Am Sonntag (22. Mai) fand als erste Veranstaltung dieses Jahr ein Gottesdienst mit anschließendem Festkommers im Dorfgemeinschaftshaus Meinborn statt. Zudem wurde das, für die 1200-Jahr-Feier, realisierte Fotoprojekt eingeweiht. Für dieses hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Schirmherrschaft übernommen.
Oben: Die Fotowand mit den 425 Meinbornern ist ein Zeichen für eine funktionierende Dorfgemeinschaft. (Fotos: privat)Anhausen. Zum ökumenischen Gottesdienst der Kirchengemeinde Anhausen und der katholischen Pfarrei St. Maria Magdalena Großmaischeid-Isenburg fanden sich circa 200 Besucher ein. Das Thema des Gottesdienstes war Gemeinschaft. Hierzu wurde im Gottesdienst von Pfarrer Andreas Längner ein Interview mit Ortsbürgermeister Helmut Blasius geführt.

Instrumental wurde der Gottesdienst von Attila Endreffy und mit Liedvorträgen durch das „Chörchen Anhausen“ begleitet. Nach dem Gottesdienst gab es für alle Anwesenden eine Mittagssuppe und Getränke, welche bei herrlichem Wetter im Freien genossen werden konnten. Hier und auch beim späteren Festkommers konnte „Meinborner Festbier“, aus Original-Meinborner-Hopfen gebraut, genossen werden.

425 Meinborner als Fotomodell
Um 13 Uhr fanden sich dann weitere Ehrengäste ein und an der „alten Kastanie“ wurde das dortige Fotoprojekt eingeweiht. Ortsbürgermeister Blasius stellte in einer kurzen Ansprache die Entstehung im Rahmen der Planungen zur 1200-Jahr-Feier vor. Die Idee entstand durch einen Fernsehbeitrag des SWR aus dem Jahre 2015, in welchem über das Jubiläum des im Maifeld gelegenen Ortes Gappenach berichtet wurde. Es gelang trotz Corona-Auflagen und den damit einhergehenden schwierigen Bedingungen 425 Meinborner Bürger zu bewegen sich als Porträt ablichten zu lassen. Hier ist insbesondere die hohe Beteiligung bei knapp über 500 Einwohnern ein Zeichen für eine funktionierende Dorfgemeinschaft.

Der Gemischte Chor Meinborn trug hier zum ersten Mal offiziell das, durch einen Arbeitskreis getextete, „Meinborn-Lied“ vor. In diesem Lied werden die Vorzüge und die Gemeinschaft im Ort erzählt. Nachdem die zahlreichen Zuschauer interessiert die Portraitfotos besichtigt hatten, fand der Festkommers im Dorfgemeinschaftshaus statt.

Zudem wurde ein kurzes Theaterstück, welches die Geschichte der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes darstellte, aufgeführt. Der im Jahr 821 aus einem Krieg gegen die Slawen zurückgekehrte Landbesitzer „Fulkwin“ forderte von Kaiser Ludwig dem Frommen in Aachen seinen, zwischenzeitlich als Königsgut eingezogenes Eigentum, herrschaftlichen Hof „villa meineburo“ zurück. Nach eine rechtlicher Prüfung erhielt er die entsprechende Urkunde, von welcher eine Abschrift im Landeshauptarchiv Koblenz vorliegt.

Grußwort von Malu Dreyer
Vor seiner Begrüßungsrede verlas der Ortsbürgermeister das Grußwort der Schirmherrin Malu Dreyer. Anschließend ging er auf die seit 2017 laufenden Vorbereitungen für die Aktivitäten anlässlich des Jubiläums ein.

Er berichtete von insgesamt acht Arbeitskreisen, welche durch ein Festkomitee koordiniert werden. Eine große Anzahl von Ehrenamtlichen hat sich auch von der Terminverschiebung aufgrund der Pandemie nicht entmutigen lassen und für das Jahr 2022 intensiv geplant und Projekte umgesetzt.

Einsetzen für den Erhalt alter Hausnamen
Eines dieser Projekte ist die Erhaltung von alten Hausnamen, welche auf Berufe ehemaliger Bewohner oder auf die Familiennamen zurückzuführen sind. Um dies nachfolgenden Generationen zu erhalten werden an 50 Häusern entsprechende Namensschilder mit Erläuterung der Namensherkunft angebracht.

In Bezug dazu steht auch ein weiteres Projekt der Ortsgemeinde, das dem Erhalt von Flur- und Gemarkungsnamen dienen soll. Hierzu werden, mit Förderung durch den Naturpark Rhein-Westerwald, an 15 Standorten Tafeln installiert, welche dem Betrachter auf einer Karte einen Überblick von seinem Standort verschaffen und ergänzend die Herkunft der Flurnamen erläutern.

Vorbereitungen für 1200-Jahr-Feier in vollem Gange
Zahlreiche Arbeitskreise und das Festkomitee sind zur Zeit fast ununterbrochen mit der Vorbereitung des „Großen Festes“ vom 24. Bis 26. Juni beschäftigt. Hierzu wird zwischen dem Dorfgemeinschaftshaus dem Hopfengarten der Ortsgemeinde ein Festzelt errichtet. An allen Veranstaltungstagen wird „Meinborner Festbier“ vom Fass ausgeschenkt.

Der Freitag startet mit einem Konzert der Udo-Jürgens-Cover-Band „Sahnemixx“, das Werk von Udo Jürgens als musikalisches Live-Erlebnis der Extraklasse präsentiert. Samstag folgt dann die „Hit Radio Show“ deren acht Musiker mit rund 200 Kostümen, Perücken und Accessoires begeistern und die größten Acts der Musikgeschichte in einer atemberaubenden Show der Superlative auf die Bühne - natürlich live – bringen. Der Ortsbürgermeister wies ausdrücklich auf die Möglichkeit der Kartenreservierung für die Tickets oder das Kombi-Ticket über die E-Mail-Adresse: reservierung@meinborn.de hin.

Sonntags herrscht dann in Meinborn ein gewisser Ausnahmezustand, da der größte Teil des Ortes für den Fahrzeugverkehr gesperrt wird, um den Besuchern ab 11 Uhr die Möglichkeit zu geben, zu Fuß den „Stehenden Festzug“ zu besichtigen. An über 20 Stationen wird in die Vergangenheit geblickt und zahlreiche Mitmachaktionen für Kinder gehören zum Angebot. Im Festzelt spielen zum Frühschoppen das „Stebacher Blasorchester“ und zum Kaffee und Kuchen der „Musikverein Rahms mit Big Band“ auf.

Ortsbürgermeister Blasius bedankte sich bei allen Helfern und bei seinem Gemeinderat, welcher durch seine Entscheidungen das umfangreiche Festprogramm ermöglicht hat.
Für den Kreis richtete die 3. Beigeordnete Birgit Haas Grußworte an die Anwesenden und hob die ihr auch als Ortsbürgermeisterin von Straßenhaus wohl bekannte Gemeinschaft in Meinborn hervor. Sie überreichte ein Geschenk für die Ortsgemeinde.

Bürgermeister Breithausen schloss sich ihren Worten für die Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach und die weiteren 19 Ortsgemeinden an und überreichte im Namen aller sowie der Verbandsgemeinde ein Präsent. Er äußerte die Hoffnung, dass das Geschenk in Form einer Rotbuche einen Platz im Dorf finde und der Baum später immer wieder an die 1200-Jahr-Feier erinnere.

Weitere Grußworte richteten Erwin Rüddel, MdB und der Ortsbürgermeister der Nachbargemeinde Anhausen Herr Zantop an die Anwesenden. Zantop sprach im Namen der Ortsgemeinden des Kirchspiels Anhausen und überreichte ein Präsent. (PM)
       
 
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