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Nachricht vom 11.05.2022
Region
Selbstverteidigungskurs für Mädchen - viel Praxis mit Spaß
28 Mädchen im Alter von sieben bis 14 Jahren waren der Einladung des Mehrgenerationenhauses Neuwied, der Koordinierungsstelle für Gesundheitsförderung und der Gleichstellungsstelle gefolgt und lernten, wie man dem Wort "Stopp" mit Körpersprache und Lautstärke Nachdruck verleiht.
Die Mädchen mit Trainer Kelly Sach bei einer der Übungen. (Fotos: privat/pixabay)Neuwied. Bereits die Frage der Trainer Silvia und Kelly Sach, wer der anwesenden Mädchen Erfahrung mit Mobbing oder Prügeleien habe, offenbarte die Härte des Schulalltags. Fast alle konnten von eigenen Erfahrungen berichten und die Aussage: "Ich musste mich fast die ganze erste Klasse lang mit den Jungs prügeln" bewirkte viel Kopfnicken.

In Rollenspielen und vielen Übungen lernten die Mädchen die eigenen Kräfte kennen und konnten den Unterschied zwischen einem leisen und lauten "Stopp", beziehungsweise "Nein" erfahren. "Sich seiner eigenen Kraft bewusst zu sein, ist eine wichtige Voraussetzung für die Selbstverteidigung. Vielen Mädchen fehlt es aber nicht an der Kraft oder Technik, dies einzusetzen stellt das Problem dar", begründet Bea Röder-Simon vom Mehrgenerationenhaus Neuwied die Veranstaltung, "sich prügeln oder schreien ist nicht schicklich für Mädchen".

Mit Selbstbewusstsein gegen Konflikte vorgehen
Ein gesundes Selbstbewusstsein ist der beste Selbstschutz vor Grenzüberschreitungen und
drückt sich auch über die Körpersprache aus. Ein zart gehauchtes "Stopp" bewirke eben nicht,
dass das Gegenüber aufhört zu ärgern oder gar zu schlagen. Ein sicherer Stand, ein gerader
Rücken und ein fester Blick seien das Mittel der Wahl, um seinem Anliegen Nachdruck zu
verleihen. Gerade die jüngeren Mädchen beteiligten sich bei den körperbetonten Übungen unbefangen und mit viel Freude.

"Es war bereits der zweite Kurs für Mädchen, den wir in der Turnhalle der Heinrich Heine Realschule plus angeboten haben", so Rita Hoffmann- Roth von der Koordinierungsstelle für Gesundheitsförderung des Gesundheitsamtes Neuwied, "das Bewusstsein, sich wehren zu können, sich nicht alles gefallen lassen zu müssen ist ein wesentlicher Beitrag zur körperlichen und geistigen Gesundheit. Selbstverteidigungskurse für Mädchen gehören als Präventionsmaßnahme zwingend dazu". (PM)
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