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Nachricht vom 07.05.2022
Region
Hanroth legt weitere Blumenwiesen an
Die Hälfte unserer Wildbienenarten ist gefährdet, die Bestände der Feldvögel sind im Sinkflug und auch Säugetiere wie Feldhase und Feldhamster kämpfen um ihr Überleben. Jeden Tag gehen ihre Lebensräume weiter verloren. Der Verschönerungsverein Hanroth wirkt dem entgegen.
Die Kinder sind mit Eifer beim Säen. Fotos: Wolfgang TischlerHanroth. Wer in und um Hanroth spazieren geht, entdeckt immer wieder prächtig blühende Blumenwiesen. In 2014 wurde in Hanroth die erste Blumenwiese angelegt. Schnell stellte sich heraus, dass es ein wahres Eldorado für Insekten und Schmetterlinge war. Die Idee kam von dem Vorsitzenden des Imkervereins Holzbachtal, Michael Oettgen. Der Gemeinderat und der damalige Ortsbürgermeister waren angetan und so wurden in den letzten Jahren weitere Wiesen angelegt. Viele Privatleute machen seitdem mit und haben kleine und größere Blumenwiesen in ihren Gärten angelegt und festgestellt, dass der Pflegeaufwand geringer ist als das ständige Mähen des Rasens.

In diesem Jahr kamen nun rund 500 Quadratmeter dazu. Der Verschönerungsverein Hanroth hatte die Dorfkinder dazu aufgerufen, am Samstag, dem 7. Mai beim Säen der Blumenwiese mitzuhelfen. Viele Kinder kamen mit ihren Eltern und/oder Großeltern an die vorbereitete Fläche am Ende des Heideweges. Michael Oettgen erklärte die Wichtigkeit dieser Wiesen und zeigte, wie gesät werden muss. Bienen zählen zu den wichtigsten Bestäubern unserer Pflanzen und Obstbäume, deshalb ist der Erhalt und die Pflege der Bienen von enormer Wichtigkeit.

Viele Kinder hatten eigene Eimer mitgebracht, in die das mit Sand gemischte Saatgut gefüllt wurde. Dann verteilten sich die Kinder und mit Eifer wurde auf den zwei vorbereiteten Flächen gesät. In den nächsten Wochen werden nun die vielen Blumenarten heranwachsen und Futter für die Insekten bieten. Nach getaner Arbeit hatte der Verschönerungsverein in die nahe Grillhütte eingeladen. Dort gab es bei gemütlichem Beisammensein eine Stärkung für Alle.

Tipp
Wer eine Blumenwiese anlegen möchte, sollte auf regionale Wildpflanzenarten von zertifizierten Anbaubetrieben zurückgreifen. Besonders die solitär lebenden Wildbienen sind oftmals Spezialisten, die auf bestimmte, seltenere Pflanzenarten angewiesen sind. Außerdem dominieren in Regelsaatgutmischungen häufig Gräser und einjährige Blütenpflanzen, die meist nur relativ kurz blühen. Als Alternative haben sich mehrjährige, möglichst artenreiche Blühmischungen aus regionaler Herkunft bewährt. Enthalten sind Vertreter verschiedener Pflanzenfamilien, wie Korbblütler, Doldenblütler, Lippenblütler und Glockenblumengewächse. Da es sich größtenteils um mehrjährige Arten handelt, kann auch in den nächsten Jahren genau verfolgt werden, wie sich die Flächen entwickeln und verändern. (woti)


   
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