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Pressemitteilung vom 31.03.2022
Wirtschaft
Erstaunliche Fakten über Corona Spürhunde
Ein Gast-Beitrag von Jesse Reimann von Happyhunde | Wir leben mitten in einer Krise, die uns alle überrascht hat. Der Coronavirus hält uns seit Dezember 2019 in Atem und bescherte den Bürgern vieler Länder Dinge, die es vorher nicht gab. Zu den kuriosen und gleichzeitig faszinierenden Neuerungen gehören Corona Spürhunde.
Symbolfoto KuriereDiese einzigartig ausgebildeten Super-Nasen können am Schweißgeruch von Menschen eine vorliegende Infektion erkennen, und das noch, bevor jeder chemisch-pharmazeutische Test anschlägt. Diese neue Form des Medizintests könnten in der Zukunft Alltag werden. Wir schauen uns die Leistung dieser Wunder-Hunde etwas genauer an.

1. Hunde verfügen über ein ungewöhnliches Riechvermögen
In der Hundenase verbergen sich rund 250 Millionen Riechzellen. Bei uns Menschen sind es nur 5 Millionen. Mit diesen Riechrezeptoren, der außergewöhnlichen Nasen-Anatomie, hochspezialisierten Riechsensoren und einem weiteren Riechorgan vollbringt der Geruchssinn der Hunde Leistungen, von denen Sie als Mensch nur träumen können.
Hunde können neben einer unglaublichen Menge von feinsten Duftspuren auch deren exakte Ursprünge und die Entstehungszeit riechen.

2. Corona ist für einen Spürhund kein Problem
Die bisher ausgebildeten Corona-Spürhunde brauchten nur etwa vier Wochen, bis sie Infizierte sicher von Gesunden unterscheiden konnten. Als Profi-Spürhunde waren die Tiere bereits im Erkennen von Krankheiten wie Krebs oder epileptischen Anfällen geschult.

3. Die Bio-Chemie macht’s
Es ist nahezu unglaublich, aber Hunde können die Infektion schon wenige Stunden nach der Ansteckung erkennen. Dabei riechen die Hunde sehr wahrscheinlich nicht den Virus selbst. Vielmehr erkennen sie Veränderungen in der Bio-Chemie des Menschen. Kaum hat der Virus einen Organismus erreicht, beginnen typische Umwandlungen im Stoffwechsel. Das Immunsystem reagiert, Botenstoffe und Hormone werden ausgeschüttet. Dennoch können Hunde einen Schnupfen und andere Infektion jederzeit sicher von Corona-Fällen unterscheiden. Der Virus hinterlässt also eine einzigartige Geruchs-Signatur.

4. Konzerte wurden durch die Hunde möglich
Im vergangenen Jahr starteten einige Konzert-Reihen in Deutschland, bei denen die Corona-Spürhunde erstmals zum Einsatz kamen.

Sicher hinter einem Hunde Absperrgitter platziert, bekamen die Tiere Schweißproben aus den Armbeugen der Besucher. Auf diese Weise schnupperten die Tiere rund 500 Proben und gaben grünes Licht. Die Maßnahme soll die Ausbreitung des Virus bei größeren Veranstaltungen verhindern.

Leider ist die Lösung für Massenveranstaltungen wie Fußballspiele derzeit nicht praktikabel.

5. Am Flughafen im Dauereinsatz
An den Flughäfen von Helsinki und Dubai sind Corona-Spürhunde schon seit 2020 erfolgreich im Einsatz.

Sie erschnüffeln die Proben von zufällig ausgewählten Passagieren oder gezielte Schweißproben von Menschen mit auffälligem Gesundheitszustand.

6. 99 % Trefferquote
Bisher erzielten die Hunde im Einsatz und im Training eine Trefferquote von 99 %. Die Antigen-Schnelltests und selbst die PCR-Tests bringen es teilweise auf schlechtere Bilanzen.

7. Supernase Hund als medizinische Zukunft?
Des Menschen bester Freund kann weit mehr, als nur im Hundekörbchen liegen und Freude bereiten. Der einzigartige Wert der Hunde für uns Menschen muss uns durch Corona erneut bewusst werden. Sie schnuppern nicht nur unermüdlich Rauschgift, Sprengstoffe oder Verschüttete in Krisengebieten. Assistenzhunde können ihre Menschen bei Anfallsleiden rechtzeitig warnen und Hunde diagnostizieren Krebs im Anfangsstadium sicherer als jede technische Messmethode.

Doch können die Hunde in Zukunft im großen Stil in der Medizin eingesetzt werden? „Bisher gibt es da noch Zweifel, doch ich bin mir sicher, dass das kommen wird. Die Hunde sind einfach sicherer, als Maschinen und sie erkennen Krankheiten früher“, sagt Jesse Reimann von Happyhunde.de. Die Hundeexpertin aus Berlin wünscht sich auf jeden Fall mehr "Dog-Docs" und würde den Spürnasen jederzeit blind vertrauen.

Da sich die Behörden derzeit noch scheuen, Hund, Medizin und Mensch im großen Stil zu vereinen, arbeiten Techniker und Tüftler an künstlichen Hundenasen. Im Stile der Bionik sollen die Besonderheiten der Hundenase für technische Sensor- und Erkennungssysteme genutzt werden. Ob wir Menschen die Genialität der Natur technisch auch nur annähernd nachahmen können, bleibt fraglich. (prm)
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