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Nachricht vom 29.03.2022
Politik
Jugendamt will Situation von Kindern suchtkranker Eltern verbessern
Eine groß angelegte Online-Befragung startet. Der Kreis Neuwied arbeitet mit Sozialpädagogischen Forschungsinstitut Mainz zusammen. Das Kreis-Jugendamt will sich einen noch genaueren Einblick in die Bedürfnisse von Kindern sucht- oder psychisch kranker Eltern verschaffen und hofft auf möglichst viele Teilnehmer an ihrer Online-Befragung.
Daniela Kiefer (links) und Stefanie Breßler vom Kreisjugendamt wollen sich einen noch genaueren Einblick in die Bedürfnisse von Kindern sucht- oder psychisch kranker Eltern verschaffen. Foto: KreisverwaltungKreis Neuwied. Wenn Eltern süchtig oder psychisch krank sind, ist das für die Kinder oft besonders schwierig. „Unser Jugendamt des Kreises Neuwied hat sich auf die Fahnen geschrieben, dieser besonderen Herausforderung noch besser zu begegnen“, betont Landrat Achim Hallerbach und weist daher darauf hin, dass die Kreisverwaltung gemeinsam mit dem Sozialpädagogischen Forschungsinstitut Mainz eine groß angelegte Online-Befragung startet, um herauszufinden, was genau diese Kinder brauchen, um gesund und sicher aufzuwachsen.

Zum Adressatenkreis der Befragung gehören unter anderem Ärzte, Hebammen, Beratungsstellen, freie Träger der Jugendhilfe und Selbsthilfegruppen. „Je mehr potenzielle Kooperationspartner an der Befragung teilnehmen, desto genauer wissen wir, worauf es bei der Unterstützung ankommt“, bittet Stefanie Breßler als Jugendhilfeplanerin des Kreisjugendamtes um eine möglichst rege Teilnahme.

Nächster Eckpfeiler des Projektes ist eine fallbezogene Analyse. Nach der Auswertung sollen die Ergebnisse in den einschlägigen Gremien veröffentlicht und besprochen werden. Und schließlich geht es darum, den Bedürfnissen der Kinder psychisch oder suchterkrankter Eltern entsprechende Angebote zu schaffen.

„Mit den Unterstützungsangeboten werden mehrere Ziele verfolgt: Zum einen sollen Kinder einen Rahmen und ein Zeitfenster erhalten, in dem sie fernab von Sorgen und Belastungen einfach Kind sein dürfen. Zum anderen sollen sie aber auch die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen und Sorgen äußern zu können. Darüber hinaus sollen auch die Eltern mit den Angeboten entlastet werden. Denn in den allermeisten Fällen sind sich Eltern ihrer Verantwortung bewusst und wissen um die Belastung ihrer Kinder durch die eigene Erkrankung“, resümiert Kreis-Netzwerkkoordinatorin Daniela Kiefer.

Institutionen, die mit dem Thema befasst sind und keine Einladung zur Teilnahme erhalten haben, können sich gerne unter folgender E-Mail-Adresse melden: kipse@kreis-neuwied.de.
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