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Nachricht vom 18.02.2022
Region
Infoveranstaltung „Hochwasser- und Katastrophenschutz“ Ortsgemeinde Windhagen
Das Thema „Hochwasser- und Katastrophenschutz“ hat nicht erst seit der Flutkatastrophe im Juli 2021 eine enorme Bedeutung erlangt. Aus diesem Grund veranstaltete die Ortsgemeinde Windhagen am 17. Februar eine entsprechende Informationsveranstaltung.
SymbolfotoWindhagen. Neben den Mitgliedern des Ortsgemeinderates Windhagen waren auch Landrat Achim Hallerbach, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Asbach, Michael Christ sowie die Beigeordneten der Ortsgemeinde Windhagen der Einladung von Ortsbürgermeister Martin Buchholz in die digitale Veranstaltung, die auch über den YouTube-Kanal der Verbandsgemeinde Asbach veröffentlicht wurde, gefolgt.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Ortsbürgermeister Martin Buchholz und Bürgermeister Michael Christ machte Dr.-Ing. Harald Wegner vom Ingenieurbüro Fischer-Teamplan, welches das Hochwasserschutzkonzept der Verbandsgemeinde Asbach erarbeitet hat, den Einstieg in die Thematik. Dabei stellte Wegner eindrucksvoll Themen wie Gewässerprofilgestaltung, Bemessungsgrundlagen und Risikobewertungen dar und wies beispielsweise darauf hin, dass eine Entsiegelung von Flächen bei Ereignissen wie im Sommer 2021 praktisch nichts nützen würden. Wegner konnte im Rahmen seines Vortrags zahlreiche Fragen, beispielsweise wie die Kläranlage in Hallerbach aufgestellt ist, beantworten. Im Rahmen der Ausführungen wurde auch deutlich, dass eine gewisse Eigenverantwortung bei der Bevölkerung liegt.

Der Wehrleiter der Verbandsgemeinde Asbach stellte in seinem Vortrag die bereits sehr umfangreichen Aktivitäten der Freiwilligen Feuerwehr in der Verbandsgemeinde Asbach dar und wies darauf hin, dass die Feuerwehr regelmäßig in Broschüren, im Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde sowie auf der Internetseite www.feuerwehr-vgasbach.de über richtige Verhaltensweisen im Notfall informiert und auch Tipps und Anregungen zur Verfügung stellt.

Achim Hallerbach, Landrat des Landkreises Neuwied, beleuchtete in seinem Vortrag die Themen Gewässerschutz und Katastrophenschutz. Dabei machte er an Beispielen deutlich, dass oftmals Naturschutz und Hochwasserschutz unterschiedliche Ziele verfolgen. Während beispielsweise aus Sicht des Naturschutzes Treibholz an Bach- und Flussrändern positiv bewertet wird, stellt es für den Hochwasserschutz möglicherweise eine Gefahr dar, da Treibholz oftmals bei Starkregenereignissen die Durchläufe und Brücken verstopfen kann. Auch für die strategische und konzeptionelle Betrachtung des Katastrophenschutzes im Landkreis Neuwied nahm Hallerbach sich Zeit. Dabei wies er auch darauf hin, dass es der Katastrophenfall in RLP eigentlich keine Berücksichtigung findet.

Er beleuchtete die verschiedenen Stufen der Einsatzleitung sowie die Bausteine der Führungsebenen bei Schadenslagen. Hallerbach machte deutlich, dass im Landkreis Neuwied für den 1. April 2022 eine „Task-Force Katastrophenschutz“ geplant ist. Dabei sind die Aufstellung eines kurz- und mittelfristigen Bedarfsplanes für den Brand- und Katastrophenschutz, die Intensivierung der Alarm- und Einsatzplanung und der Aufbau von logistischen Strukturen deutliche Schwerpunkte. Aber auch im Bereich der Bevölkerungswarnung ist der Landkreis Neuwied bereits aktiv.

Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Asbach bot an, dass die Verbandsgemeinde Asbach in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr detailliert Information zu dieser Thematik veröffentlicht, um die Bürgerinnen und Bürger entsprechend zu informieren.

Windhagens Ortsbürgermeister bedankte sich abschließend bei allen Referenten der Veranstaltung und stellte fest, dass man in vielen Bereichen gar nicht schlecht dasteht, es aber auch noch viel im Bereich Hochwasser- und Katastrophenschutz zu tun gibt. „Ich bin aber zuversichtlich, dass wir auf einem guten Weg sind, und dass alle beteiligten Akteure diesen Prozess positiv voranbringen“, so Buchholz abschließen.

Die Infoveranstaltung kann weiterhin über den YouTube-Kanal der Verbandsgemeinde Asbach betrachtet werden.
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