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Nachricht vom 20.01.2022
Wirtschaft
Was ist aus dem 1. FC Kaiserslautern geworden?
Wenn man die wichtigsten Vereine für den deutschen Fußball auflisten möchte, dann ist definitiv auch der 1. FC Kaiserslautern auf dieser Liste vertreten. Er kann auf eine glorreiche Vergangenheit zurückblicken, von der heute leider nicht mehr viel übriggeblieben ist. Abgesehen von der Unterstützung der Fans.
Foto Quelle: pixabay.com / <a href=https://pixabay.com/de/users/jarmoluk-143740/ target=_blank rel=nofollow>jarmoluk</a>Das Wunder von Bern ist jedem Fußballfan in Deutschland ein Begriff. Das 3:2 im Endspiel gegen die Mannschaft aus Ungarn führte zum ersten deutschen Weltmeistertitel im Fußball. Mit vier Spielern, darunter Mannschaftskapitän Fritz Walter stellte Kaiserslautern die meisten Spieler der legendären Mannschaft. Auch auf nationaler Ebene war man damals das Maß aller Dinge und gewann mehrere Titel.

Kein typischer Fußballstandort
Dabei hatte Kaiserslautern immer mit Standortnachteilen zu Kämpfen. Gerade einmal rund 100.000 Einwohner zählt die Stadt unweit der französischen Grenze. Dazu kommt auch noch, dass in und um die Stadt die größte amerikanische Bevölkerung außerhalb der USA beheimatet war. Hervorgerufen durch die Flugplatz Rammstein. Dies hatte zur Folge, dass besonders die in Amerika populären Sportarten Basketball und American Football bei den Jugendlichen hoch im Kurs standen.

Trotzdem konnte das Team sich über viele Jahre in der Bundesliga halten und erlebte Anfang der 1990er Jahre einen erneuten Höhenflug. Mit dem Gewinn der Meisterschaft 1991 begann eine neue glorreiche Ära, in der man sich auch international Beachtung erkämpfte.

Meister nach dem Aufstieg
Unvergessen wird auch die Saison 1997/1998 bleiben. Nach einem Jahr in der 2. Bundesliga gelang der Mannschaft unter dem Trainer Otto Rehagel etwas bis heute Einmaliges. Als Aufsteiger stand man am Ende der Saison auf Platz 1 und konnte die deutsche Meisterschaft feiern. Leider war dieser Erfolg nicht von Dauer gekrönt und es ging zunächst sportlich und dann auch wirtschaftlich bergab.

Mit dazu beigetragen hat auch die Entscheidung der Stadt Kaiserslautern für die WM 2006 ein Fußballstadion zu bauen. Dieses war viel zu groß für die Anzahl an Fans, die regelmäßig zu den Punktspielen strömten. Und es war natürlich im Unterhalt für den Verein sehr viel teurer. Dies führte zusammen mit einigen unglücklichen Spielertransfers dazu, dass man wirtschaftlich nicht mehr mithalten konnte.

Nach einigen Jahren in der zweithöchsten Spielklasse tritt man inzwischen in der 3. Liga an. Trotzdem ist das Team immer noch deutschlandweit auf dem Radar der Fans und Wettenden. Auf die Partien des FCK in der dritten Liga werden viele Wetten abgeschlossen. Wer möchte kann hier auf die Fußballspiele wetten.

Der Zuspruch der Fans ist ungebrochen
Auch wenn es sportlich auch in der neuen Spielklasse überhaupt nicht läuft ist die Unterstützung bemerkenswert. Mehr als 20.000 Zuschauer besuchten im Schnitt die Spiele. Zum Vergleich: Der Durchschnitt der 3. Liga liegt bei gerad einmal 8.000 Zuschauern pro Begegnung. Selbst als es für die Mannschaft darum ging den Abstieg in die Regionalliga zu verhindern, wurde sie erbarmungslos von ihren treuen Anhägern unterstützt.

Der Weg zurück auf die große Fußballbühne erscheint im Moment sehr weit zu sein. Vielleicht sollte man sich wieder darauf besinnen eigene Talente zu entwickeln und mit ihnen eine Mannschaft zu formen. Mit ein wenig Glück bei den Transfers kann dann ganz schnell der Erfolg zurückkommen und die Sportpresse kann wieder positiv über die Roten Teufel berichten. Da man aber finanziell keine großen Sprünge machen kann, sollte der Aufstieg in die 2. Bundesliga nicht zu schnell anvisiert werden. Neben dem sportlichen muss auch das wirtschaftliche Fundament dafür gegeben sein. (prm)

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