NR-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Neuwied
Nachricht vom 30.12.2021
Region
Zoo Neuwied: Neues Jahr, neuer Versuch
Zuchterfolge sind für einen Zoo aus mehreren Gründen eine tolle Sache. „Zum einen sind Paarung, Geburt und Jungtieraufzucht für Tiere ein wichtiger Teil ihres natürlichen Verhaltensspektrums, und dieses voll ausleben zu können, wirkt sich positiv auf ihr Wohlergehen in menschlicher Obhut aus“, erklärt Kurator Maximilian Birkendorf.
Trampeltierfohlen mit Eltern. Fotos: Zoo NeuwiedNeuwied. „Zum anderen ist bei vielen Tierarten, die im natürlichen Lebensraum bedroht sind und immer seltener werden, jedes geborene Jungtier wichtig für die Arterhaltung. Denn Zootiere stehen als Botschafter für den Schutz ihrer wilden Artgenossen, und dienen auch als Reservepopulation.“

Ganz nebenbei sind Jungtiere auch einfach niedlich anzuschauen, und erfreuen die Zoobesucher. Bestes Beispiel dafür sind aktuell die drei Berberlöwen-Welpen, die bereits der dritte gemeinsame Nachwuchs für Vater Schröder und Mutter Zari sind. Die beiden sind ein harmonisches, gut aufeinander eingespieltes Paar.

Doch was, wenn es mit dem Nachwuchs nicht klappt? „Wir haben hier im Zoo auch Tierarten, bei denen Männchen und Weibchen im richtigen Alter vorhanden sind, aber sich trotzdem einfach kein Nachwuchs einstellt, zum Beispiel die Pakas“, berichtet Max Birkendorf. „Die beiden südamerikanischen Nager haben sich einfach nicht verstanden, weshalb wir jetzt mit einem anderen Zoo die Männchen ausgetauscht haben“, erzählt er weiter.

Aber es gibt auch Tiere, bei denen sich die „Partner“ wunderbar verstehen, und der Zuchterfolg trotzdem ausbleibt. Bei Wickelbären, Tayras und Manulen gab es bisher keine Jungtiere. Und nun? „Nichts“, antwortet Birkendorf. „Es wird nichts erzwungen. Wir arbeiten natürlich fortwährend an der Optimierung unserer Haltung, aber abgesehen davon lassen wir den Dingen ihren Lauf. Nur wenn ein Zuchterfolg besonders wichtig ist für die Population, wird vom Zuchtbuchführer vielleicht mal ein Partnerwechsel empfohlen, aber das war es dann auch.“

Und wer weiß? Manchmal hat sich nach jahrelangem platonischem Zusammenleben doch noch Nachwuchs eingestellt, so zum Beispiel bei den Hornraben, die nach acht Jahren ihren ersten Nachwuchs hatten, oder den Trampeltieren, bei denen es ganze 13 Jahre gedauert hat bis zum ersten gemeinsamen Fohlen.

„Und dann gibt es ja auch noch Tiere, bei denen wir noch keinen Nachwuchs hatten, weil sie neu im Zoo sind oder bisher zumindest teilweise zu jung waren, wie es bei den Faultieren, Sandkatzen und Seehunden der Fall ist. Es bleibt also spannend! Versprechen können wir nur eines: Es wird auch 2022 wieder Nachwuchs im Zoo Neuwied geben. Bei welchen Arten, das wird sich zeigen.“ (PM)
 
Nachricht vom 30.12.2021 www.nr-kurier.de