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Nachricht vom 28.12.2021
Politik
Vierte Frage an die Kandidaten zur Bürgermeisterwahl VG Dierdorf
Damit sich die Bürgerinnen und Bürger ein Bild von den drei Kandidaten für die anstehende Bürgermeisterwahl in der Verbandsgemeinde Dierdorf am 16. Januar machen können, haben wir den Kandidaten Fragen gestellt. Nachstehend die Antworten auf unsere vierte Frage.
Dierdorf. Die Antworten der drei Bewerber Johannes Hörter, Manuel Seiler und Hans-Dieter Spohr bringen wir jeweils in alphabetischer Reihenfolge der Kandidaten.

Wie stehen Sie zum Ehrenamt und welche Fördermöglichkeiten sehen Sie?
Johannes Hörter antwortet:

Die Wertschätzung ist das oberste Gebot. Das Ehrenamt hat in der Corona-Zeit schwer gelitten. Gerade in unserem Bundesland Rheinland-Pfalz ist die Rolle der ehrenamtlich Tätigen nicht wegzudenken. Man stelle sich vor, die ehrenamtliche Tätigkeit der Feuerwehren, Rettungsdienste, Tafel, Musik-, Gesangs- und Sportvereine, kommunalpolitisch Tätigen und so weiter würde wegfallen und viele dieser, teils staatlichen Pflichtaufgaben, müssten durch die öffentliche Hand erledigt und auch finanziert werden.

Die tatkräftigen und aktiven Bürgerinnen und Bürger stemmen diese Aufgaben unentgeltlich. Die Förderungen finanzieller Art beispielsweise durch Steuerfreibeträge oder Ehrenamtskarten sind ein willkommenes Zubrot. Sie reichen jedoch nicht aus, damit sich Bürgerinnen und Bürger als Fußballtrainer oder Übungsgruppenleiter engagieren. Das braucht Begeisterung und innere Motivation.

Es gilt vor allem die Wertschätzung für diese Leute zu stärken und sie bei ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen. Durch die Bereitstellung von Dienstleistungen und Equipment der Verbandsgemeinde und der Ortsgemeinden ist dies zum Beispiel möglich und wird in hohem Maße vollbracht.

Die Hauptarbeit können wir nicht von den Schultern der ehrenamtlich Tätigen nehmen, aber einen Beitrag zur finanziellen Unterstützung der vielen Vereine sollte nach Möglichkeit geleistet werden. Beispielsweise haben wir in Großmaischeid eine eigene Haushaltsstelle zur Vereinsförderung geschaffen. Ich denke, neben der Wertschätzung für die Tätigen, das richtige Signal.

Hier hat sich Johannes Hörter vorgestellt.


Manuel Seiler antwortet:
Das Ehrenamt und seine Stärkung sind ein ebenfalls wichtiger Bestandteil in meiner angestrebten Tätigkeit. Es ist das Rückgrat unserer Gesellschaft - dies hat man insbesondere zuletzt im Ahrtal gesehen. Unter den Begriff „Ehrenamt“ kann man so viele Themengebiete nennen und erfassen, hierbei nenne ich zum einen die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren, der DRK Ortsvereine, Fördervereine sowie die ehrenamtlichen kommunal tätigen Personen in den Ortsgemeinden und Stadtteilen. Um den Stellenwert hierbei erhöhen zu können, würde ich mich dafür einsetzen, einen jährlichen Ehrenamtspreis in der VG Dierdorf auszuloben. Eine Stärkung des Ehrenamtes könnte auch durch Workshops oder einen Tag der offenen Tür bei den jeweiligen Tätigkeitsfeldern erfolgen. In den Sportvereinen gibt es eine Vielzahl an ehrenamtliche Mitwirkenden. Hier habe ich bereits positive Erfahrungen in meinem Berufsalltag durch die Aufstellung von Sportförderrichtlinien gemacht, über die der Verein mit zum Beispiel jugendlichen Mitgliedern eine jährliche Förderung erhält. Die Nachwuchsarbeit und deren Förderung ist ein wichtiger Punkt.


Hier hat sich Manuel Seiler vorgestellt.


Hans-Dieter Spohr antwortet:
Die Einstellung eines Kommunalpolitikers zum Ehrenamt muss nicht hinterfragt werden. Dass hier das Ehrenamt größtes Ansehen erfährt ist selbstredend. Unsere Gesellschaft wird in weiten Teilen vom Ehrenamt getragen. Unzählige Beispiele lassen sich hier finden, ob im sozialen, kulturellen, sportlichen oder hilfeleistenden Bereich. Enorm viele Bürgerinnen und Bürger unserer Verbandsgemeinde engagieren sich ehrenamtlich. Die Aufgabe der Kommunalpolitik und hier an vorderster Stelle die des Bürgermeisters ist, dieses unverzichtbare Engagement im Ehrenamt zu stärken und zu fördern. Sicher ist aber die Darbietung der Wertschätzung immer noch verbesserungswürdig. Zur Stärkung und Förderung des Ehrenamtes werde ich als Bürgermeister die Einführung einer Ehrenamtskarte auf den Weg bringen, womit zumindest eine kleine Anerkennung möglich wird.

Fördern werde ich aber auch intensiv die Vereinsarbeit. Die Einführung eines „Vereinskümmerers“ in der Verwaltung ist ein Schwerpunkt in meinem Programm. Er soll bei den ständig zunehmenden administrativen Aufgaben den Vereinsvorständen Hilfestellung leisten und den Rücken für die wahre Vereinsarbeit freihalten. Vereine, die sich besonders um Jugendarbeit und Integration verdient machen, sollen entsprechend intensiver gefördert werden.

Der Bürgermeister ist auch Dienstherr der freiwilligen Feuerwehren in unserer Verbandsgemeinde. Daher war es mir als Verbandsgemeinderatsmitglied und als Beigeordneter immer wichtig dazu beizutragen, dass unsere Wehren eine gute Ausstattung für die Mannschaft und für den Maschinenpark erhalten. Hier sind wir sowohl personell, wie auch geräteseitig gut aufgestellt. Besser geht jedoch immer und mit der Bedarfsplanung werde ich positiv in dieser Richtung weiterarbeiten.

Hier hat sich Hans-Dieter Spohr vorgestellt.
(woti)

Hier geht es zu den Antworten der ersten Frage zum Thema Jugendliche.

Hier geht es zu den Antworten zu der zweiten Frage zum Thema Tourismus.

Hier geht es zu den Antworten zu der dritten Frage zum Thema Kultur.
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