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Nachricht vom 25.12.2021
Politik
Dritte Frage an die Kandidaten zur Bürgermeisterwahl VG Dierdorf
Damit sich die Bürgerinnen und Bürger ein Bild von den drei Kandidaten für die anstehende Bürgermeisterwahl in der Verbandsgemeinde Dierdorf am 16. Januar machen können, haben wir den Kandidaten Fragen gestellt. Nachstehend die Antworten auf unsere dritte Frage.
Am 16. Januar 2022 wird gewählt. Foto: Wolfgang TischlerDierdorf. Die Antworten der drei Bewerber Johannes Hörter, Manuel Seiler und Hans-Dieter Spohr bringen wir jeweils in alphabetischer Reihenfolge der Kandidaten.

Im Bereich Kultur hat die VG Dierdorf wenig zu bieten. Wie wollen Sie es ändern?
Johannes Hörter antwortet:

Es sind viele Schätze vorhanden. Wir müssen sie mehr hervorholen. Wir haben in der Verbandsgemeinde Dierdorf kein eigenes Kulturzentrum, ähnlich wie zum Beispiel der Alte Bahnhof in Puderbach und auch die Zahl der Engagements auswärtiger Künstler ist natürlich nicht mit dem Angebot in den Städten zu vergleichen.

Jedoch vergisst man bei diesen Vergleichen das Engagement der kulturell und ehrenamtlich Tätigen aus unserer Bevölkerung. Beindruckendes und Schönes ist von vielen Leuten in der Verbandsgemeinde schon vollbracht worden. Der Kulturkreis in Dierdorf mit regelmäßigen Veranstaltungen, wie zuletzt der mich sehr beeindruckende Vortrag von Erwin Kuhn über „250 Jahre jüdisches Leben in Dierdorf“ und das Engagement des Teams „Wasserturm“ in Großmaischeid mit den Lesungen in den Gärten und im Wasserturm sind zwei Beispiele für solche Leistungen „von eigenen Leuten“.

In dem Zusammenhang denke ich natürlich auch sehr gerne an die Zeit des Joint Ventures in Sachen „Welt des Musicals“ 2006 und 2007 mit den Blau-Weiß-Kometen, der Tabaluga-Band, dem Spielmannszug Großmaischeid unter tatkräftiger Unterstützung unserer Verbandsgemeindeverwaltung zurück.

Alle diese Veranstaltungen haben eins gemeinsam: Sie können nur durch die ehrenamtliche Tätigkeit der vielen Mitwirkenden geleistet werden. Ansonsten ist Kultur immer ein Zuschussgeschäft, das auf Spenden und die Unterstützung der öffentlichen Hand angewiesen ist.

Für mich sind Kultur- und Ehrenamtsförderung eng verwandt. Wir müssen zur Stärkung unserer lebens- und liebenswerten Heimat in Zusammenarbeit mit Stadt- und Ortsgemeinden mehr Geld für Kultur und damit für die Begegnung von Menschen investieren. Als tolles Beispiel ist hier der Erwerb und die Sanierung eines alten Hauses zu einem historischen Dorftreff in Kleinmaischeid zu erwähnen, wobei viele ehrenamtlich mitgewirkt haben.

Kurzum heißt es hier: Sammlung von Ideen, Wertschätzung der kulturell schaffenden ehrenamtlichen Personen und finanzielle Unterstützung in ihren Vorhaben. Als Überblick über das Angebot sollten wir dann daran gehen, einen kleinen Kulturkalender auf die Reise zu bringen.

Hier hat sich Johannes Hörter vorgestellt.


Manuel Seiler antwortet:
Kultur entwickelt sich immer mehr zu einem Standortfaktor. Kultur in der eigenen Region hat sehr viel mit Lebensqualität zu tun. In der Verbandsgemeinde Dierdorf gibt es bereits eine Reihe von Aktivitäten, wie zum Beispiel den Kulturkreis Dierdorf, die Uhrturm-Galerie, die Aktivitäten im Wasserturm Großmaischeid, Musikvereine, Chöre, Veranstaltungen in der Sängerhalle Brückrachdorf und einige mehr.

Nach Corona sind hier Unterstützungen anzustreben, um der Kulturarbeit zu einem gewissen Stellenwert innerhalb der Verbandsgemeinde Dierdorf zu verhelfen. In enger Zusammenarbeit mit den Kulturschaffenden, Vereinen und Gemeinden sollten beispielsweise kleinere oder größere Veranstaltungen in wechselnden Locations oder auch Open-Air Veranstaltungen ins Leben gerufen werden. So könnte auch den in der VG lebenden freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern eine Bühne angeboten werden. Zu guter Letzt darf bei einer professionellen Kulturarbeit in gewissen Zeitabständen auch ein überregionales Highlight nicht fehlen.

Hier hat sich Manuel Seiler vorgestellt.


Hans-Dieter Spohr antwortet:
Der Bereich der Kultur ist in unserer Verbandsgemeinde in der Tat ein unbestelltes Feld. Hier und da entwickeln sich zarte Pflänzchen im musikalischen Bereich, im künstlerischen Bereich oder im Bereich der Literatur. Vieles erwächst aus privater Initiative oder wird von Vereinen getragen. Hier kann der Bürgermeister nur unterstützend tätig werden, Netzwerke bauen und Synergien heben. Ohne Zweifel eine herausfordernde Aufgabe für die nächsten Jahre in unserer VG. Hier kommt mein Leitmotiv voll zum Wirken „Gemeinsam und Zusammen“.

Wir brauchen eine klare Bestandsaufnahme und daher werde ich zu einem „Runden Tisch Kultur“ einladen. Wenn wir einen Überblick über die ehrenamtlichen Initiativen haben, könnte ich mir einen Tag der Kultur in der VG vorstellen. Die verschiedenen Kultursparten hätten damit die Möglichkeit einer Präsentation, des Netzwerkens und neue Aktive oder Interessierte zu verbinden.

Hier hat sich Hans-Dieter Spohr vorgestellt.
(woti)

Hier geht es zu den Antworten der ersten Frage zum Thema Jugendliche.

Hier geht es zu den Antworten zu der zweiten Frage zum Thema Tourismus.
 
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