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Nachricht vom 30.11.2021
Region
Rotary Pflanzaktion entwickelt sich in Neuwied erfolgreich
Das hätten die Initiatoren vom Rotary-Club Neuwied-Andernach kaum zu hoffen gewagt. Mehr als 1.200 mit ihrer Hilfe angepflanzte Baum-Setzlinge sind durch den eher niederschlagreichen Sommer weitgehend gut angegangen.
Von links: Forstamtsleiter Uwe Hoffmann, Rotary-Past-Präsident Eckhard Lenz, Projektleiter Dr. Hartmut Froesch, Förster Ralf Winnen, Dominik Graf v. Spee, Rainer Kaul und Rotary Präsident Dr. Bernhard Eckel. Fotos: Rotary ClubNeuwied. Mit der Anpflanzung der aufgrund ihrer Wurzelstruktur resistenten Eichen und Hainbuchen wurde im April die Aufforstung einer zentral geschädigten Fläche des Stadtwaldes Neuwied im Bereich des beliebten Naherholungsgebietes „Rheinhöhenweg/Limes“ in der Waldgemarkung Heimbach-Weis gestartet. Seitdem wurden zahlreiche, ebenfalls eher klimaresistente Baumarten wie Elsbeere, Winterlinde, Rot- und Schwarzerlen, Spitzahorn, aber auch Edelkastanien, Weißbuchen, Kirschen und Ebereschen vom Forstamt Dierdorf gepflanzt.

Eine Zwischenbilanz wurde jetzt von Forstamtsleiter Uwe Hoffmann, Förster Ralf Winnen, und den Initiatoren von Rotary bei einer Ortsbegehung gezogen. Der Rotary Club Neuwied-Andernach hat zugunsten des stark geschädigten heimischen Waldes eine Spende von 10.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Hoffmann lobte das Engagement von Rotary und wies in seinen Dankesworten auf den Bedarf nach neuen klimagerechten, aber finanzintensiven Wiederaufforstungsmaßnahmen hin. Der Stadtwald Neuwied muss langfristig auf den Klimawandel eingestellt werden. Bei der Wiederbewaldung der Schadflächen geht es um den langfristigen Umbau zu stabilen und anpassungsfähigen Wäldern. Die Förster nutzen dafür ihre Erfahrung, um den verursachten Schäden Paroli zu bieten. Diese sind landesweit unter anderem durch zu wenig Niederschlag, überhöhte Durchschnittstemperatur und sich ausbreitenden Schädlinge bedingt.

Die Verantwortlichen lassen weitgehend das auf der Fläche liegende Altholz und Reisig als natürliche Ressource verrotten. Die Baumreste und Zweige dienen auch als Schutz gegen Rehwild für sich selbst verteilte Sämlinge. Auch Sträucher wie Weißdorn wurden auf der geschädigten Fläche aufgebracht. Für Winnen wichtig, um aus der „Katastrophe“ auch Nutzen zu ziehen. Er und seine Kollegen sorgen nach seinen Worten dafür, dass damit auch Insekten zurückkehren, die bekanntlich einen wichtigen Stellenwert in der Nahrungskette vieler Waldtiere haben. „Man muss Geduld haben und mit der Natur arbeiten“, erläutert der erfahrene Förster.

Winnen rechnet in den nächsten fünf bis zehn Jahren mit einer Ansiedlung von 10 bis 15 Baumarten. Er beschreibt diese Aufforstungsmaßnahmen als kreativen Prozess, in dem zum Beispiel schon mal Kastanien ausgesät werden oder auch alles, was der Wald an Flora bietet, auf seine Eignung geprüft wird. Beide, Forstamtsleiter Hoffman und Winnen sind mit ganzem Herz dabei. Winnen: “Von jetzt an hat alles seine Dynamik. Ich bete fast, dass sich alles weiter gut entwickelt“.

Der Rotary Club Neuwied-Andernach sieht die Aufforstung dieser Fläche aufgrund des erheblichen Ausmaßes der Schäden nur als ersten Schritt. Unter dem Motto ´Unser Wald braucht Hilfe` hat der Club eine Initiative gestartet, die mit weiteren Unterstützern und zusammen mit dem Forstamt Dierdorf klimaresistente Aufforstung im Sinne einer nachhaltigen Maßnahme stärken will. Die internationale Service-Organisation Rotary setzt sich weltweit für die Umwelt als unser unwiederbringliches Gemeingut ein. Unter dem Motto „Supporting Environment“ verpflichtet sich Rotary, Aktivitäten zu unterstützen, die die Erhaltung und den Schutz der natürlichen Ressourcen stärken, die ökologische Nachhaltigkeit vorantreiben und die Harmonie zwischen Mensch und Umwelt fördern.
 
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