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Nachricht vom 29.11.2021
Region
Beschäftigte von ArcelorMittal fordern gute Arbeitsbedingungen
Die IG Metall Neuwied berichtet in einer Pressemitteilung, dass nach neun Monaten Tarifverhandlungen für 60 Beschäftigte in der ArcelorMittal Auto Processing Deutschland GmbH (AMAP) am Standort Neuwied das Management aus Luxemburg, CEO Cédric Bouzar und CEO Jean-Marc Butin, die Verhandlungen abbricht.
Foto: IG MetallNeuwied. Obwohl Verhandlungs- und Geschäftsführer Philipp Becker und Personalchef Rainer Billmaier, bereits im März 2021 einen Haustarifvertrag ab dem 1. Januar 2022 zugesagt hätten, hat das Management in Luxemburg kurzfristig entschieden, keinen Tarifvertrag abschließen zu wollen, so heißt es in der Pressemitteilung. Laut Becker und Billmaier gehe es ihnen nicht ums Geld! Das Management der Sparte Steel Service Centres West Europe (SSC) wolle einfach keine Gewerkschaften im Haus. Diese Vorgehensweise ist skandalös. Die Beschäftigten haben in einem offenen Brief formuliert, dass das Vertrauen in Management und Geschäftsführung nachhaltig gestört ist.

Das zeigt auch die Personalentwicklung der letzten beiden Jahre. Seit Januar 2020 haben knapp ein Viertel der Beschäftigten, die meisten auf eigenen Wunsch, das Unternehmen verlassen und wurden nicht ersetzt. Sie finden aktuell neue Arbeitsplätze mit besseren Arbeitsbedingungen, unter anderem in unmittelbarer Nachbarschaft. Die schlechte Personalpolitik in Neuwied führt zu starken Überbelastungen der Beschäftigten. Dies hat der Betriebsrat bereits vor Monaten bei seiner Geschäftsleitung angezeigt. Geeignete Maßnahmen wurden bis heute nicht ergriffen.

Die IG Metall hat die wichtigsten Forderungen der Beschäftigten deutlich formuliert: Absenkung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich, regelmäßige Entgelterhöhungen und ein gerechtes Entlohnungssystem. Zudem erwarten die Beschäftigten einen Freizeitausgleich für zusätzliche Belastungen und bezahlte Freistellungsmöglichkeiten für Erziehung und Pflege von Angehörigen.

„Während für die großen deutschen Standorte Tarifverträge gelten, ist die Benachteiligung der SSC-Sparte im Konzern nicht hinnehmbar. Die Beschäftigten in Neuwied fordern eine zukunftsfähige Personalpolitik und die Rückkehr an den Verhandlungstisch. Darüber hinaus bedarf es zukunftsfähiger Vereinbarungen für die Kolleginnen und Kollegen an allen Standorten der SSC in Deutschland.“, sagte Roland Ritz, Politischer Sekretär der IG Metall Neuwied.
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