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Nachricht vom 05.11.2021
Region
In Vettelschoß fühlen sich Bienen und Insekten wohl
Angelika und Dieter Müller wissen, was Bienen und Insekten glücklich macht: blühende Pflanzen, Nistkästen, Trockenmauern und ein kleiner Teich als Wasserstelle. All das findet sich in ihrem Vorgarten. Die „Lokale Agenda 21“ aus Stadt und Kreis Neuwied hat ihn jetzt als „lebendigsten Vorgarten“ ausgezeichnet.
Freuen sich über viel Leben im Vorgarten: (von links) Alena Linke von der Stadtverwaltung, Dieter und Angelika Müller, Landrat Achim Hallerbach, Gabi Schäfer von der Stabsstelle Energie, Klima und Umwelt des Kreises. (Foto: KV Neuwied)Kreis Neuwied. „Wir haben allein durch unseren Hausbau der Natur schon genug Fläche genommen, wir wollen damit etwas zurückgeben“, sagen die Müllers über die kleine Fläche, in die in den vergangenen Jahren ungezählte Arbeitsstunden geflossen sind. Landrat Achim Hallerbach gratulierte persönlich, überreichte einen 100-Euro-Gutschein für eine heimische Staudengärtnerei und freute sich über das Engagement der beiden gebürtigen Sachsen, die einst aus der DDR ausgewiesen worden waren und nun seit mehr als 25 Jahren in Vettelschoss zu Hause sind.

„Manche“, so erzählte Dieter Müller, „finden unseren Vorgarten unordentlich und durcheinander. Aber das ist alles Natur. Wir freuen uns über das Leben, das sich hier zeigt. Der Dachs fühlt sich genauso wohl wie die Libelle, die Biene, der Schmetterling - und wir uns auch“, machte er deutlich und lobte vor allem seine Frau.

Denn wie er zugab, hatte er zwar heimlich die Bewerbung beim Kreis-Wettbewerb abgegeben, für die lebendige Vielfalt im Vorgarten ist jedoch eindeutig seine Frau verantwortlich. „Wenn ich etwas Blühendes und Belebtes sehe, pflanze es in unseren Garten“, bestätigte Angelika Müller. Dass sie ihren „wilden“ Garten lebt, war auch für Landrat Achim Hallerbach auf den ersten Blick ersichtlich. „Wir brauchen Menschen wie sie, die in Zeiten von Klimawandel und Bienensterben ihren Garten so gestalten, dass er nicht nur toll aussieht, sondern auch vielen Arten Lebensraum bietet“, hielt er fest.

Gabi Schäfer von der Stabsstelle Energie, Klima und Umwelt des Kreises und ihr Pendant bei der Neuwieder Stadtverwaltung, Alena Linke, zeigten sich erfreut, durch den Wettbewerb einen solchen Vorgarten als Paradebeispiel präsentieren zu können. „Wichtig ist uns zu zeigen, wie man einen Vorgarten schön, pflegeleicht und natürlich gestalten kann. Schottergärten dagegen bilden Wärmeinseln und binden keinen Feinstaub. Davon müssen wir wegkommen“, machten sie deutlich.

Fragen zum Wettbewerb oder zu Umgestaltungsmöglichkeiten des eigenen Gartens beantwortet Gabi Schäfer unter Telefon 02631/803-650 oder per E-Mail an gabi.schaefer@kreis-neuwied.de (PM)
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