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Nachricht vom 23.05.2021
Wirtschaft
Wirkt CBD auch bei Tieren?
Rund 35 Millionen Haustiere tummeln sich in deutschen Wohnungen. Ihr Wohlergehen liegt den Besitzern besonders am Herzen und sie tragen die Verantwortung gern. Besitzer von Haustieren, die von der Wirkung von CBD profitieren, fragen sich, ob sie auch ihren Lieblingen die positive Wirkung des Cannabinidiols angedeihen lassen können. Wirkt CBD auch bei Haustieren?
CBD wird derzeit als eine Art „Wundermittel“ beim Menschen gehandelt. Können auch Haustiere von einer möglichen Heilwirkung profitieren? Fotoquelle: pixabay.comWelchen Tieren kann man CBD verabreichen?
CBD ist ein Extrakt der Hanfpflanze, das nicht psychoaktiv wirkt und das breiteste Heilprofil aufweist, das in zahlreichen medizinischen Studien festgestellt wurde. Da CBD als Nahrungsergänzungsmittel verkauft wird, sind allerdings Angaben zu einer möglichen Heilwirkung von Seiten der Hersteller unzulässig. Verbraucher sind also auf eigene Recherche angewiesen, um mehr über das vermutete Heilpotenzial des Cannabinoids zu erfahren.

Die Wirkung von CBD erklärt sich durch die Interaktion der pflanzlichen Cannabinoide (Phytocannabinoide) mit dem endogenen Cannabinoidsystem (ECS), das wiederum das größte Bionetzwerk des Menschen ist und für zahlreiche Aufgaben im Organismus zuständig ist. Nicht nur der Mensch, sondern auch alle Säugetiere besitzen einen solchen Kreislauf. Hunde, Katzen und Kleintiere wie Kaninchen, Hamster und Meerschweinchen springen deshalb auf das ECS an, was auch der Hintergrund dafür ist, warum es überhaupt spezielles CBD Öl für Tiere gibt. Bei Nicht-Säugetieren wie Alligatoren, Fischen und Schlangen hätte CBD hingegen keinen Nutzen.

Mögliche Wirkungen von CBD bei Tieren:
Haustiere können genauso wie wir Menschen unter Angst, Stress, Kummer und Schlafstörungen leiden. Gerade auf diesen Gebieten berichten Nutzer immer wieder von einer positiven Wirkung durch CBD, die sie bei sich selbst beobachten. Aber auch bei körperlichen Unpässlichkeiten kann CBD einen Versuch wert sein. Mögliche Anwendungen sind zum Beispiel Fälle von Entzündungen, Krämpfe, chronische Schmerzen, Übelkeit, Nervenerkrankungen und einer starken Infektionsanfälligkeit des Vierbeiners.

Kann es auch Nebenwirkungen geben?
CBD ist ein pflanzliches Mittel und weist wie die meisten homöopathischen Anwendungen ein insgesamt günstiges Nebenwirkungsprofil auf. Zudem bürgt bereits die Existenz eines körpereigenen Systems wie das ECS für eine gute Verträglichkeit, weil der Körper der Säugetiere auf die Verwertung der CBD-Inhaltsstoffe evolutionär eingestellt ist. Kommt es zu Nebenwirkungen, dann sind diese in der Regel nicht schwerwiegender Natur und erstrecken sich auf eine mögliche Mundtrockenheit, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit und niedriger Blutdruck. Zumeist gewöhnt sich der Organismus mit steigender Einnahmedauer an die Substanz, sodass die Nebenwirkungen mit der Zeit verschwinden sollten.

Wie kann man dem Haustier CBD verabreichen?
Da Haustiere nicht den Zusammenhang sehen und keine Einsicht in die Notwendigkeit einer Einnahme auch bei einem unangenehm bitteren Geschmack haben, müssen Tricks her, um dem Vierbeiner das CBD zu verabreichen. Viele Herrchen und Frauchen setzen deshalb auf CBD-Öle. Die Öle haben den Vorteil, dass bereits wenige Tropfen genügen, um die mögliche Heilwirkung zu entfalten. Das Öl kann dem Haustier nun einfach ins Essen geträufelt werden, und es wird es automatisch einnehmen, sobald es sich freudig über sein Mahl hermacht.

Darauf sollte man achten
Haustiere wiegen ein Vielfaches weniger als ihre Besitzer. Deswegen ist es bei ihnen besonders wichtig, sich an die Dosierempfehlungen zu halten, die in jedem Beipackzettel enthalten sind. CBD-Öle für Tiere weisen deshalb in der Regel niedrigere Konzentrationen des hochpotenten CBDs auf und es werden weniger Tropfen am Tag benötigt. Ein weiterer Faktor, der die Dosierung beeinflusst, ist die Art der Störung, gegen die CBD angewendet wird.
Experten empfehlen, erst mit einer niedrigen Dosierung zu beginnen. Dies hat den Vorteil, dass das Tier sich allmählich auf den neuen Wirkstoff einstellen kann und der Besitzer einschätzen kann, wie das Substrat bei seinem Liebling wirkt. Stellt sich die gewünschte Wirkung über mehrere Tage hinweg nicht ein, dann kann die Dosierung schrittweise erhöht werden.

Wann sollte man auf CBD beim Tier verzichten?
Das vermutete Heilspektrum von CBD gilt zwar als breit, aber natürlich ist auch dieses nicht grenzenlos. Das bedeutet, der Versuch hat nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn das CBD gegen die jeweilige Störung ein möglicher Wirkstoff ist. Selbst wenn die Störung des Haustiers eine mögliche Heilwirkung von CBD umfasst, das bedeutet, das Tier leidet unter Angst, Stress, Muskelkrämpfen und ähnlichen Beeinträchtigungen, ist auch dies noch keine Garantie für den Erfolg der Therapie. Die Anwendung von CBD ist ein Versuch, der immer nur eine Ergänzung, aber niemals eine Ersetzung der veterinären Betreuung sein sollte. (prm)

Agentur Autor:
Bastian Kissing
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